Bauelemente-Hersteller Epcos streicht Stellen

Nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal hat der Bauelemente-Spezialist Epcos wegen der anhaltenden Branchenflaute seine Prognosen erneut gesenkt.

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  • JĂĽrgen Kuri

Nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal hat der Bauelemente-Spezialist Epcos wegen der anhaltenden Branchenflaute zum wiederholten Mal in diesem Jahr seine Prognosen gesenkt. "Unsere Hoffnung auf eine Geschäftsbelebung in der zweiten Geschäftsjahreshälfte hat sich nicht erfüllt", sagte Epcos-Chef Gerhard Pegam. Daher will der Konzern in den kommenden Monaten 750 weitere Arbeitsplätze streichen. Im vierten Quartal erwartet das Unternehmen einen Verlust.

Der Geschäftsverlauf bei den Kunden sei weiter schwach, die Lagerbestände hoch. Für das Geschäftsjahr geht der Konzern daher nun nur noch von einem Umsatzwachstum von "einigen wenigen Prozent" aus. Die Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen solle zweistellig sein. Zuletzt hatte Epcos 10 bis 15 Prozent Umsatzwachstum und eine Gewinnmarge von 16 Prozent vor Steuern und Zinsen prognostiziert. Die Erwartungen wurden bereits mehrere Male gesenkt, zudem warnte der Konzern vor dem schwachen dritten Quartal. Ursprünglich war Epcos von bis zu 30 Prozent Umsatzplus und einer Rendite von 19 Prozent ausgegangen.

Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres brach das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 63 Prozent auf 34 Millionen Euro ein. Der Umsatz sank um elf Prozent auf 440 Millionen Euro. Besonders schwach fiel der Auftragseingang aus, der um 78 Prozent auf 153 Millionen Euro zurückging. In den ersten neun Monaten verblieben ein Umsatzplus von 18 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro und ein Anstieg des Überschusses um 10 Prozent auf 174 Millionen Euro.

Trotz der schwachen Zahlen bemühte sich Epcos um Optimismus; die Mitteilung über den Geschäftsbericht überschrieb das Unternehmen sogar mit "Epcos behauptet sich in schwachem Markt". Pegam meinte: "Auch wenn der Zyklus diesmal besonders heftig ist, glauben wir fest daran, dass sich unser Geschäft im Laufe des Jahres 2002 wieder verbessert." Epcos werde aus der derzeitigen Konsolidierungsphase gestärkt hervorgehen. Seit März hat Epcos nach eigenen Angaben weltweit 610 feste Arbeitsplätze und 830 Stellen von Zeitarbeitern gestrichen. In Deutschland entfielen 150 feste Arbeitsplätze. Investiert werden sollen in diesem Jahr nur noch 350 Millionen Euro, das sind 100 Millionen Euro weniger, als ursprünglich geplant. Wegen der zusätzlichen Stellenstreichungen und Sonderabschreibungen rechnet Epcos für das Gesamtjahr mit einmaligen Sonderbelastungen in Höhe von 60 Millionen Euro. Da der Großteil davon im vierten Quartal anfalle, werde für das Gesamtjahr ein Verlust erwartet. (jk)