UK: E-Commerce-Firmen verletzen Datenschutz-Gesetze

Ein Bericht der Handelskammer von London wirft vielen britischen E-Commerce-Firmen vor, die Gesetze beim Online-Handel nicht zu beachten.

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Von
  • Florian Rötzer

Nach einer Erhebung, die die Handelskammer von London gemeinsam mit dem Unternehmen Manches unter 300 britischen Firmen durchgeführt hat, beachten viele E-Commerce-Firmen nicht ausreichend die Gesetze. Nur 44 Prozent der Internethändler erfüllen die grundlegenden Anforderungen des Datenschutzgesetzes. Dazu gehört beispielsweise, dass sie die Besucher darüber informieren, wie die bei der Registrierung erhobenen Daten verwendet werden. 40 Prozent der Firmen haben nicht einmal ein Gutachten eingeholt, ob sie den gesetzlichen Anforderungen Genüge leisten. Der Bericht warnt, dass wegen dieser Nachlässigkeit schnell böse und teure Überraschungen warten können.

Offenbar kümmert einige Firmen auch nicht, was mit den Daten passiert, wenn sie zwischenstaatlichen Handel betreiben. Lediglich vier Prozent haben sich rechtlich beraten lassen, als sie eine Website eingerichtet oder mit dem E-Commerce begonnen haben. Besonders hebt der Bericht hervor, dass 44 Prozent der Firmen keine anerkannte Regelung für den Gebrauch von E-Mails und des Internet für ihre Angestellten eingeführt haben. Für den Missbrauch der Angestellten können die Arbeitgeber aber zur Rechenschaft gezogen werden, was teuer werden kann. Angeführt wird der Fall Claire Swire Ende vergangenen Jahres: Eine E-Mail mit sexuellem Inhalt ging weltweit herum, nachdem der Empfänger, ein Rechtsanwalt, sie von seinem Arbeitsplatz aus stolz an einige Freunde weitergeleitet hatte. Wegen Mail-Missbrauchs kam es schon zu einigen Entlassungen. Der Bericht weist auf einen Fall aus dem Jahr 1999 hin, bei dem British Gas 300.000 Mark Schadensersatz für beleidigende Kommentare in Mails hatte zahlen müssen.

"Unternehmen müssen sicherstellen", liest man in der Mitteilung der Handelskammer, "dass sie, wie in allen anderen Geschäftsbereichen, die Kontrolle darüber behalten, was sie machen und, noch wichtiger, was in ihrem Namen gemacht wird. Sie müssen die Gefahren erkennen, wenn ihre Angestellten im Internet alles machen dürfen."

Siehe auch in Telepolis: Viele britische Firmen verletzen Gesetze. (fr)