iSH: Linux-Shell als App für iPhone und iPad

Das Projekt "iSH" ermöglicht es, Linux-Kommandozeilen-Tools unter iOS auszuführen – mit einer außerhalb des App Stores vertriebenen App.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 40 Kommentare lesen
iSH: Linux-Shell als App für iPhone und iPad
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Ein Entwickler arbeitet an einer Linux-Umgebung für iPhone und iPad – in App-Form. Anhand einer x86-Emulation soll das "iSH" genannte Projekt das Ausführen von Linux-Software innerhalb einer normalen iOS-App ermöglichen. iSH baut auf Alpine Linux auf, bringt eine Reihe von Kommandozeilenprogrammen wie wget und Vi mit und erlaubt das Beziehen weiterer Software über den Paketmanager APK.

Das Projekt steckt derzeit noch in einer frühen Phase, eine Kompatibilitätsliste gibt Überblick, was bereits funktioniert und wo es noch hakt – so fehlt derzeit etwa Unterstützung für SSH und auch mit ffmpeg gibt es Probleme. Der Quellcode lässt sich auf Github einsehen.

Über eine File-Provider-Extension klinkt sich iSH auch in Apples vorinstallierte Dateien-App ein und gibt so Zugriff auf das eigene Dateisystem. Dadurch wird es möglich, Dateien aus iSH in andere iOS-Apps zu kopieren. Der umgekehrte Weg zum Übertragen von Dateien anderer Apps in die Linux-Umgebung ist vorerst nicht möglich – derzeit wird nur der Lesezugriff unterstützt, wie der Entwickler anmerkt.

Eine App bringt Alpine Linux auf iPhone und iPad.

(Bild: Entwickler)

iSH lässt sich derzeit in einer Betaversion testen. Die App wird dafür über Apples Beta-Verteildienst Testflight vertrieben. Interessierte Nutzer müssen Testflight erst aus dem App Store herunterladen, sich dort anmelden und dann Mitglied des iSH-Betatets werden, um die App herunterzuladen.

Offen bleibt, ob iSH zu einem späteren Zeitpunkt auch in Apples App Store zum Download bereitgestellt werden soll – und ob Apple die App überhaupt zulässt. Der iPhone-Hersteller verbietet seit jeher das "Herunterladen, Installieren und Ausführen von Code" in Apps ausdrücklich, wenn dies Funktionen der App ändert oder zum Bezug weiterer Apps dient. Seit jüngerer Zeit erlaubt Apple dies aber Apps, wenn diese zum Lernen gedacht sind und etwa Schülern erlauben, den geschriebenen Code zu testen. (lbe)