Microsoft veröffentlicht Entwicklungstool für die Azure Blockchain

Mit dem Azure Blockchain Development Kit lassen sich Serverless-Anwendungen für die Blockchain erstellen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Microsoft veröffentlicht ein Entwicklungstool für die Azure Blockchain
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
Inhaltsverzeichnis

Das Azure-Team hat mit dem Azure Blockchain Development Kit ein Toolset vorgestellt, mit dem Entwickler Blockchain-Anwendungen erstellen können. Es erweitert die Azure Blockchain Workbench, setzt auf Serverless Computing und ermöglicht die Anbindung an Software as a Service (SaaS) von Microsoft und anderen Anbietern.

Mit der Azure Blockchain Workbench hat Microsoft bereits ein Angebot für Entwickler, das auf schnelle, einfache Entwicklung abzielt und mit Werkzeugen wie Microsoft Flow und Logic Apps ermöglicht, Azure-Dienste wie Schlüsselverwaltung und Messaging-APIs in Blockchain-Anwendungen einzubinden. Das nun veröffentlichte Development Kit setzt im ersten Release auf erweiterte Funktionen und Informationen für die drei Bereiche Anbindung von Interfaces, Integration von Daten und Systemen sowie Ausrollen von Smart Contracts und Blockchain-Netzwerken.

Zur Kategorie Verbindung finden sich unter anderem Codebeispiele für eingehenden und ausgehenden SMS-Verkehr, Anbindung eines IoT Hub, eine Vorlage eines mobilen iOS- und Android-Clients für Microsofts Cross-Platform-Entwicklungstools Xamarin sowie Interfaces für das Web und digitale Assistenten wie Alexa, Google Assistant oder Cortana.

Bei der Integration der Daten bietet das Entwicklerkit Vorgehensweisen, um mit jenseits der Chain gespeicherten Dokumente zu arbeiten. Üblicherweise liegen Dokumente und vor allem Video-, Audio- oder Bilddateien aufgrund ihrer Größe nicht direkt auf der Blockchain, sondern werden dort durch einen Hash repräsentiert.

Das Development Kit automatisiert das Erstellen von Hashes und deren Einbindung in die Chain.

(Bild: Microsoft)

Eine Reihe von Logic Apps ermöglicht das Hashing von Dateien und der zugehörigen Metadaten. Außerdem gibt es Smart Contracts für Dateien und eine File-Registry zum Speichern der Hashes auf der Chain. Die Logic Apps decken diverse Dokumentenspeicher ab, darunter Microsofts Dienste OneDrive, Azure Storage und SharePoint, aber auch Plattformen von Drittanbietern wie Box, Adobe Creative Cloud sowie allgemeinen Zugriff über FTP.

Für die unterschiedlichen Anwendungen und Datenquellen bietet das Azure Development Kit unter anderem Codebeispiele zur Integration von Excel, PowerBI, SQL, CSV-Dateien, Gmail und Outlook. Außerdem plant Microsoft zur Anbindung an spezifische Blockchain-Systeme Logic-App- und Flow-Konnektoren unter anderem für Ethereum, Corda und Bitcoin, von denen ersterer bereits umgesetzt ist.

Der Ethereum-Konnektor ist bereits verfügbar und weitere sollen folgen.

Als Hilfe beim Ausrollen der Blockchain-Anwendungen hat das Azure-Team ein Whitepaper mit dem Titel "DevOps for Blockchain Smart Contracts" als Teil des Blockchain Development Kits auf GitHub veröffentlicht. Dazu gehört eine Anleitung zur Implementierung von Smart-Contracts-Anwendungen in den CI/CD-Prozess (Continuous Integration/Continuous Development).

Das Azure Development Kit setzt auf Logic Apps und Flow sowie Microsofts FaaS-Angebot (Function as a Service) Azure Functions. Die Codebeispiele sind in Microsofts Sourcecodeeditor Visual Studio Code und Online-Workbench-Tools verfasst.

Weitere Details lassen sich dem Azure-Blog entnehmen. Die Codebeispiele und Anleitungen sind auf GitHub verfügbar. (rme)