Suche nach Exoplaneten: NASA-Teleskop Kepler endgültig abgeschaltet

Die NASA hat die letzten Anweisungen an Kepler geschickt und der Sonde aufgetragen, sich abzuschalten. Damit ist deren erfolgreiche Mission nun beendet.

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Suche nach Exoplaneten: NASA-Teleskop Kepler engültig abgeschaltet

(Bild: NASA)

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Pünktlich zum Todestag des Astronomen Johannes Kepler hat die NASA schon vergangene Woche das nach ihm benannte Weltraumteleskop Kepler endgültig abgeschaltet. Wie die US-Weltraumagentur mitteilte, wurden die finalen Anweisungen an die Sonde am Donnerstag, dem 15. November geschickt, 388 Jahre nach dem Tod Johannes Keplers. Vorher war der Sonde endgültig der Treibstoff ausgegangen und das Ende der erfolgreichen wissenschaftlichen Arbeit nicht mehr zu verhindern.

Weil die Sonde ihre eigene Ausrichtung ohne Treibstoff nicht mehr verändern kann, dreht sie sich langsam um sich selbst, wie die NASA erläutert. Deswegen musste die Übertragung der Deaktivierungsbefehle zeitlich genau abgepasst werden, um die Antenne zu erreichen. Kepler wurde nicht nur aufgetragen, sich selbst abzuschalten, sondern auch alle Sicherheitsmodi deaktivieren. Damit sollte verhindert werden, dass die Sonde sich selbst wieder hochfährt. Außerdem wurde die Sendeanlage heruntergefahren. Gegenwärtig werde die Sonde noch beobachtet, um den Erfolg der Abschaltung zu verifizieren.

Kepler hatte seit 2009 nach Exoplaneten in fernen Sternensystemen gesucht und war dabei so erfolgreich wie bislang kein anderes Instrument. Dafür wurden Zehntausende von Sternen kontinuierlich beobachtet, um kleine Helligkeitsschwankungen zu erkennen. Die haben dann unter Umständen Himmelskörper verraten, die ihren Stern aus der Perspektive Keplers minimal verdecken. Mehr als 2600 der so entdeckten Exoplaneten konnten inzwischen bestätigt werden. Mit wachsendem Alter traten bei der Sonde aber immer wieder technische Schwierigkeiten auf, aber dank eines Tricks konnte sie nun bis zum Ende der Treibstoffvorräte betrieben werden.

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Die über neun Jahre gesammelten Daten Keplers sind noch lange nicht alle ausgewertet und deswegen wird die Sonde noch für lange Zeit für weitere Entdeckungen sorgen. Mit TESS (Transiting Exoplanet Survey Satellite) hat Kepler inzwischen aber auch schon einen Nachfolger bekommen, der technisch deutlich leistungsfähiger ist und die Liste an Exoplaneten noch deutlich verlängern dürfte.

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(mho)