Battlefield V startet: Erstes Spiel mit DirectX Raytracing

Battlefield V ist das erste Spiel, das DirectX Raytracing (DXR) optional unterstützt. Dafür fordert es jedoch einen sehr hohen Preis bei der Bildrate.

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Battlefield V startet: Erstes Spiel mit DirectX Raytracing
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Am 20. November startete EA die Battlefield-V-Server für die allgemeine Käuferschaft. Neben einem der meisterwarteten, weil gehypten Multiplayer-Shooter ist Battlefield V auch das erste Spiel, das DirectX Raytracing (DXR) unterstützt und für realistischere Reflexionen einsetzt – dafür allerdings einen sehr hohen Tribut bei der Bildrate fordert.

[Update: Die nachfolgenden Leistungswerte mit Raytracing haben sich mit dem Patch vom 5. Dezember 2018 deutlich verbessert. Bitte lesen Sie hierzu auch unsere Neubetrachtung der Performance]

DXR läuft nur unter dem optionalen DirectX-12-Renderpfad und erfordert neben Windows 10 1809 (RS5) derzeit zwingend eine Grafikkarte mit Raytracing-Beschleunigung wie die Geforce RTX 2070, 2080 oder 2080 Ti – ein Minimum von rund 510 Euro für den Einstieg also. Doch selbst eine solche Investition genügt im aktuellen Leistungsbild gerade einmal für Full-HD-Auflösung, soll das Spielgefühl nicht rucklig und zäh werden. Auch die sündhaft teure RTX 2080 Ti schaft in anspruchsvollen Szenen nur in Full HD eine (meist) sorgenfreie Spieleperformance.

Dabei nutzt Battlefield V DirectX Raytracing nur für Spiegelungen, die etwa in Wasserlachen, gefrorenen Oberflächen, Glasscheiben oder manchen Fahrzeugen ein realistisches Bild der Umgebung zeichnen. Im Gegensatz zu normalen Screen-Space-Reflexionen werden dabei auch Objekte außerhalb der virtuellen Kamera inklusive dynamischer Effekte wie Charaktere, Flammen oder Schneelawinen berücksichtigt.

Aktiviert man den DXR-Raytracing in den erweiterten Grafikoption, ist erst einmal ein Neustart fällig. Danach wird am Ende der Optionen zusätzlich die Option "Qualität der DXR-Raytrace-Reflexionen" anwählbar und reicht wie die meisten anderen Optionen von "Niedrig" über "Mittel" und "Hoch" bis "Ultra". Den größten optischen Gewinn erzielt man, wenn DXR überhaupt erst einmal aktiviert ist. Selbst mit der Einstellung Niedrig sind viele reflektierende Oberflächen deutlich schicker als mit herkömmlichen Screen-Space-basierenden Effekten.

Battlefield v mit DirectX Raytracing (11 Bilder)

Battlefield 5, DXR an: Die Schiffe und das Feuer darauf spiegeln sich auch in der Entfernung im Wasser.
(Bild: c't
)

Ab der mittleren Qualitätsstufe für DXR-Reflexionen sinkt die Leistung deutlich, in den nochmals höheren Stufen dafür jedoch nicht mehr weiter. Battlefield-Entwicklerstudio DICE führt in seinem Bugtracker dieses und andere bekannte Probleme auf – unter anderem mit der Performance. Daher empfiehlt der Entwickler für das bestmögliche Erlebnis die Einstellung "Niedrig". Im Klartext: In höheren Stufen sinken die fps zu stark ab. Auch Nvidia betont, es stünden noch einige Performanceoptimierungen aus. Dass BFV mit Raytracing in Ultra HD damit flüssig laufen wird, steht allerdings zu bezweifeln; einige zusätzliche Bilder pro Sekunde sind dagegen glaubwürdig.

Die Performanceschwankungen beträfen laut DICE speziell Spielareale mit viel Blattwerk wie etwa die "Kriegsgeschichte Tirailleur". Kurz nach dem Anfang dieser Mission sinken die fps bei maximalen Details und aktivem Raytracing auf einer RTX 2070 sogar in Full-HD-Auflösung in den mittleren 20er-Bereich. Mit der Stufe "Niedrig" bei der Option "Qualität der DXR-Raytrace-Reflexionen" waren es an unserer Teststelle der Mission Engpass Kilo etwas mehr als 40 Bilder pro Sekunde. Der Tipp von DICE hat also Hand und Fuß. Auf einer RTX 2080 Ti sind es minimal rund 35 fps, ansonsten über 60.

Die Hafenanlage im norwegischen Nordlys zeigt ein deutlich anderes, positiveres Leistungsbild. Auf einer RTX 2070 waren mit niedriger Raytracing-Qualität knapp 80 fps in Full HD möglich, eine 2080 Ti schaffte 120 fps. Ab mittlerer RT-Einstellung waren es noch rund 70 respektive 100 fps.

Ohne Raytracing aber ansonsten maximalen Details schafften die RTX 2070 und die 2080 Ti in Tirailleur 120 beziehungsweise 155 fps und in Nordlys 142 respektive 184 fps – nach wie vor in Full-HD-Auflösung. Der Leistungseinbruch mit niedriger Reflextionsqualität liegt also bei rund 60 Prozent (Tirailleur) bis zu rund einem Drittel (Nordlys). Mit höherer Einstellung stieg der Einbruch auf rund 75 beziehungsweise 50 Prozent.

Geforce RTX 2070 FE Geforce RTX 2080 Ti FE
Nordlys Tirailleur Nordlys Tirailleur
Ultra Details, DXR Aus 142 120 184 155
Ultra Details, DXR Niedrig 88 42 120 67
Ultra Details, DXR Mittel 70 26 100 48
Ultra Details, DXR Hoch 68 26 98 48
Ultra Details, DXR Ultra 67 24 98 47
System: Core i7-8700K, 16 GByte DDR4-2666, Windows 10 RS5, Geforce 416.94 WHQL. Alle Messungen in 1920 × 1080, alle Angaben in Bildern pro Sekunde (fps)

(csp)