Kaufhof akzeptiert chinesisches Alipay als Zahlungsart

Chinesische Touristen können in den Kaufhof-Warenhäusern ab sofort auch mit ihrem gewohnten Bezahldienst Alipay bezahlen.

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Mobile Payment: Kaufhof akzeptiert Alipay

Alipay in einem Geschäft am Berliner Kurfürstendamm.

(Bild: heise online)

Lesezeit: 3 Min.

Die deutsche Warenhauskette Kaufhof gibt chinesischen Touristen die Möglichkeit, in den Filialen auch mit Alipay zu bezahlen. Der Bezahldienst des Online-Riesen Alibaba gehört in China zu den Standardzahlungsmitteln und zählt rund 700 Millionen Nutzer. Bei Kaufhof haben die Sparkassentochter BS Payone und der Zahlungsdienstleister Bluecode Alipay in das Kassensystem der Warenhauskette integriert. An sofort können Nutzer in allen 96 Filialen mit Alipay bezahlen.

In das Kaufhof-System wird Alipay so implementiert, dass die Kunden nicht zwingend online sein müssen. Normalerweise scannen Alipay-Nutzer mit der App einen beim Händler aushängenden oder von der Kasse generierten Code, um den Bezahlvorgang abzuwickeln. Mit der Implementierung von Bluecode geht das auch andersrum: Auf dem Smartphone generiert die Alipay-App einen QR-Code, den der Händler dann einscannt. Dafür muss das Smartphone des Kunden keine Internetverbindung haben. Mit der Bluecode-App können auch europäische Nutzer dieses Bezahlverfahren bei Kaufhof nutzen.

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Chinesische Touristen sind für den Einzelhandel eine wichtige Zielgruppe. Immer mehr Chinesen besuchen Europa, Deutschland zählt zu den beliebtesten Reisezielen. “Seit vielen Jahren sind chinesische Touristen eine für uns relevante Zielgruppe”, erklärt Hansjörg Bausch, CIO der Galeria Kaufhof GmbH. “Nun können wir für unsere chinesischen Kunden die Erweiterung um die Alipay-Akzeptanz und für alle Kunden mit dem Bluecode-System weitere Zahlungsoptionen anbieten.“

Entlang der Einkaufsstraßen der deutschen Großstädte und an Flughäfen wie München oder Frankfurt sind Bezahlmethoden wie Alipay oder WeChat Pay längst Alltag. Im KaDeWe, dem Oberpollinger und dem Alsterhaus können chinesische Touristen ebenso mit ihren gewohnten Zahlungsmitteln bezahlen. Auch die Warenhäuser von Breuninger akzeptieren Alipay und WeChat Pay. Hier sorgt der Zahlungsdienstleister Wirecard für die Abwicklung. Inzwischen akzeptieren sogar Fahrgeschäfte auf dem Münchner Oktoberfest die chinesischen Zahlungs-Apps. Einer der Pioniere in Deutschland ist die Drogeriekette Rossmann, die seit Mitte 2017 Alipay akzeptiert.

Weitere Ambitionen auf dem europäischen Markt hat Alipay bisher nicht. Das Unternehmen will lediglich in der Nachbarschaft Chinas das Geschäft auf den lokalen Märkten ausbauen, sich in Deutschland und dem übrigen Europa aber weiter auf chinesische Kunden beschränken. "Alipay expandiert mit lokalen E-Wallet-Lösungen in Süd- und Südostasien, in Indien, Thailand oder den Philippinen", sagte Roland Palmer, Chef von Alipay in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten. "Mit diesen Lösungen sind wir derzeit in neun Märkten außerhalb Chinas vertreten. In Europa planen wir das für die absehbare Zukunft nicht." (vbr)