Bericht: Apple hat KI-Startup Silk Labs übernommen

Silk Labs verspricht eine datenschutzfreundliche Erfassung von Personen und Objekten durch vernetzte Geräte – die Firma gehört nun offenbar Apple.

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Apple

Apples Neuheiten-Präsentation ist nicht in Kalifornien, sondern in New York angesetzt.

(Bild: dpa, Mark Lennihan/AP/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat einem Medienbericht zufolge das auf Künstliche Intelligenz spezialisierte Startup Silk Labs übernommen. Die Übernahme sei schon zu einem früheren Zeitpunkt in diesem Jahr erfolgt, bisher aber nicht bekannt gewesen, berichtet The Information unter Berufung auf eine mit dem Vorgang vertraute Person. Silk Labs war 2015 von Andreas Gal gegründet worden, der zuvor CTO von Mozilla war.

Silk Labs ist nach Eigenbeschreibung auf künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen spezialisiert, mit einem Fokus auf die Erkennung von Personen, Gesichtern, Objekten und Geräuschen durch vernetzte Geräte wie etwa Sicherheitskameras. Die Firma setzt dabei – ähnlich wie Apple – auf die lokale Auswertung der Daten auf dem Gerät statt in der Cloud. Dies sei kostengünstiger und zuverlässiger bei schlechten Internetverbindungen.

Silk Labs pocht zudem auf besondere Sicherheits- und Datenschutzvorkehrungen: Für das Training der KI-Algorithmen schickt Silk Labs nicht einen konstanten Video-Stream an die Cloud, sondern nur anonymisierte Schlüsselmomente, die keinen Rückschluss auf das Originalvideo erlauben sollen.

Silk Labs pocht auf umfassende Datenschutzvorkehrungen bei der Übermittlung von Videomaterial aus Überwachungskameras.

(Bild: Silk Labs Webseite)

Silk Labs zählte nach Angabe von The Information nur rund zwölf Mitarbeiter und hatte bislang angeblich 4 Millionen Dollar Risikokapital eingesammelt – entsprechend dürfte die Kaufsumme überschaubar ausgefallen sein. Silk Labs hatte vor drei Jahren einen vernetzten Home Hub mit Kamera über die Finanzierungsplattform Kickstarter angeboten. Dieser sollte die Personen eines Haushaltes und deren Gewohnheiten kennenlernen, um dadurch automatisch andere vernetzte Heimgeräte anzusteuern und beispielsweise unbefugte Personen zu erkennen.

Welche Pläne Apple für die Technik der Firma hat, bleibt offen. Das Unternehmen setzt verstärkt auf maschinelles Lernen, so bietet etwa die Fotos-App eine Gesichts- und Objekterkennung. Im "Smart Home" ist Apple mit seinem Protokoll HomeKit, dem Lautsprecher HomePod und der TV-Box Apple TV vertreten, bietet darüber hinaus bislang aber keine eigene Hardware zur Heimautomatisierung. (lbe)