Amazons Ziel: Alle Bereiche der Profi-IT dominiert künftig AWS

Über 20 Ankündigungen ließ Amazon Web Services auf der re:Invent vom Stapel: Unter anderem für Machine Learning, IoT und High Performance Computing.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 43 Kommentare lesen
AWS re:Invent wartet mit mehr als 20 Ankündigungen auf

AWS-CEO Andy Jassy während der Keynote der AWS re:Invent

(Bild: Harald Weiss)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Harald Weiss
Inhaltsverzeichnis

Über 20 Neuheiten und Erweiterungen präsentierte AWS-CEO Andy Jassy auf Amazons Hausmesse re:Invent. Dabei hat sich der Konzern einiges vorgenommen: Seine Zukunft sieht er nicht nur bei klassischen IT-Themen wie Datenbanken und Sicherheit, sondern auch Trends wie künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und dem Internet der Dinge.

Amazon will die Datenerfassung im Bereich IoT und Edge-Computing vereinfachen und so die Kosten für Kunden reduzieren. Hierfür hat der Konzern die vier neuen Dienste IoT SiteWise, IoT Events, IoT Things Graph und IoT Greengrass Connectors vorgestellt. "Unsere Kunden sagten uns, dass es einfacher sein muss, verschiedene Geräte schnell zu verbinden und zu nutzen – genau darauf haben wir jetzt reagiert", erklärte Dirk Didascalou, AWS-Vizepräsident im Bereich IoT.

Volles Haus auf der re.Invent

(Bild: Harald Weiss)

IoT SiteWise ist ein Managed-Service zur Datenerfassung und -katalogisierung. Er ist als Preview verfügbar und vor allem bei Unternehmen der Energieversorgung und in Fertigungsbetrieben im Einsatz. Dagegen soll IoT Events – ebenfalls im Preview-Status – auf Ereignisse von IoT-Sensoren oder -Anwendungen reagieren. Beispielsweise kann eine ansteigende Temperatur in einem Kühlraum ein Hinweis darauf sein, dass die Tür nicht korrekt geschlossen ist. In diesem Fall sendet der Dienst eine SMS an den zuständigen Techniker.

Mit IoT Things Graph können Nutzer IoT-Anwendungen per Drag-and-drop erstellen. Hierzu gehört auch eine Bibliothek mit vordefinierten Cloud- und Device-Modellen. Laut AWS können Anwender so Apps generieren, ohne viel oder überhaupt Code schreiben zu müssen. Während auch dieser Dienst vorerst als Preview vorliegt, ist der IoT Greengrass Connector ab sofort verfügbar. Er hilft App-Entwicklern bei der sicheren Anbindung von externen Anwendungen an Greengrass-Geräte.

"Der Bedarf an Machine-Learning-Anwendungen explodiert förmlich", meinte Jassy. Um das Training der Modelle zu beschleunigen, stellte er eine Reihe neuer Instanzen vor, darunter P3dn, die die Trainingszeit von mehreren Tagen auf unter eine Stunde reduzieren sollen. Möglich soll das der verbesserte Datenaustausch zwischen der GPU und der Storage-Plattform S3 machen – er beträgt bis zu 100 Gbit/s und versorgt die acht Nvidia Tesla V100 GPUs, 96 Intel Xeon vCPUs und 1,8 TByte NVMe-SSDs mit Daten.

Machine Learning war einer der Fokusbereiche der Keynote

(Bild: Harald Weiss)

Noch ist das Feld der Supercomputer eine Spezialdisziplin der großen Hardwarehersteller, doch Amazon will auch hier mitspielen. Hierfür stellte der Konzern den Elastic Fabric Adapter (EFA) vor, der mit dem Message Passing Interface mehrere zehntausend CPUs verbinden kann. Der neue Dienst ist als Preview auf den Instanzen EC2 P3dn und C5n verfügbar, AWS will sein HPC-Angebot im nächsten Jahr aber deutlich ausweiten.

CEO Andy Jassy sprach über den Erfolg von AWS

(Bild: Harald Weiss)

"Wir sind unbestreitbar die Nummer eins im Cloud-Markt", erklärte Jassy gleich zu Beginn seiner Keynote den über 50.000 Teilnehmern. Der AWS-Marktanteil sei inzwischen auf über 51 Prozent angestiegen. Das ist mehr als dreimal so viel wie der Anteil von Microsofts Azure, das mit 13 Prozent auf Platz zwei liegt. Darauf folgt inzwischen der chinesische Provider Alibaba mit knapp fünf Prozent – noch vor Google und IBM. Basierend auf den jüngsten Quartalszahlen ergibt sich ein AWS-Jahresumsatz von 27 Milliarden Dollar: Das entspricht einem Plus von 46 Prozent.

Mehr zur AWS re:Invent auf heise Developer:

(bbo)