Sourcecode-Editor: Atom 1.33 versteht Rust

Atom bringt außer der Anbindung der Programmiersprache Rust an den Parser vor allem mehr Übersicht im Code und Repository.

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Sourcecode-Editor: Atom 1.33 versteht Rust (besser)
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

GitHub hat Atom 1.33 veröffentlicht, mit dem die Programmiersprache Rust offiziell Einzug in den Quellcode-Editor hält: Für Rust existiert nun eine Anbindung an den integrierten Parser Tree-Sitter. Außerdem lassen sich die Standard-Snippets als Kürzel für Codepassagen deaktivieren und individualisieren, und die Übersicht in Git- und GitHub-Repositories zeigt eine Liste der Commit-Details.

Die im Oktober veröffentlichte Version 1.32 von Atom verwendete erstmals den seit März optional verfügbaren inkrementellen Tree-Sitter als Standardparser. Version 1.33 enthält nun mit tree-sitter-rust eine Implementierung des Parsers für die Programmiersprache Rust. Bisher konnten Entwickler von Rust-Code bereits unter anderem über das Language Server Protocol (LSP) Hilfen wie Autovervollständigung finden, mit der aktuellen Version bietet Atom aber erstmals einen eingebauten Rust-Parser.

Eine kleine, aber für die Übersicht hilfreiche Neuerung, ist das verbesserte sogenannte Soft-Wrapping, also Zeilenumbrüche, die der Editor selbst vornimmt. Bisher orientierte sich Atom dabei schlicht an den Whitespaces, was willkürliche Umbrüche langer Zeichenfolgen wie URLs zur Folge hatte. Nun schaut der Editor in solchen Konstrukten nach Bindestrichen und Schrägstrichen, und bricht die Zeile im Zweifel nach beziehungsweise / statt nach beliebigen Zeichen um.

Ein weiteres hilfreiches Schmankerl ist der Umgang mit Snippets, die in vielen Sprachpaketen enthalten sind und das Einfügen bestimmter Codepassagen durch Textkürzel ermöglichen. Die automatisierten Standard-Snippets lassen sich nun für die jeweiligen Programmiersprachen deaktivieren. Darüber hinaus ist es ab Atom 1.33 möglich, eigene Snipptes zu erstellen.

Snippets lassen sich nun für einzelne Programmiersprachen individuell deaktiveren und anpassen.

(Bild: GitHub)

Neu im Umgang mit Git- beziehungsweise GitHub-Repositories ist die übersichtliche Detailansicht für Pull Requests, die neuerdings eine Liste der Commit-Details anzeigt. Um versehentliches Verwerfen beziehungsweise Zurücknehmen von Requests zu verhindern, findet sich der Button nun neben einem Kontextmenü.

Nennenswert ist zudem noch eine positive Nebenwirkung des Tree-Sitter-Parsers, der nun auch für das Finden von Klammerpaaren, also der jeweils zu der Klammer unter dem Cursor zugehörigen öffnenden beziehungsweise schließenden Klammer, zuständig ist. Damit soll das sogenannte Bracket Matching deutlich schneller sein, das zuvor über eine Suche mit regulären Ausdrücken erfolgte.

Weitere Details lassen sich dem Atom-Blog entnehmen. Die vollständige Liste der Neuerungen findet sich in den Release Notes. Dort sind auch Binaries für unterschiedliche Plattformen sowie der als ZIP-Archiv gepackte Sourcecode zu finden. (rme)