10 Jahre heise Developer: Die Redaktion stellt sich vor, Teil 4

Im Dezember 2008 ging heise Developer an den Start. Wir nehmen das Jubiläum zum Anlass, die Redaktion vorzustellen. Den Abschluss macht Björn Bohn.

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10 Jahre heise Developer: Die Redaktion stellt sich vor, Teil 4
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Björn Bohn ist erst seit etwas mehr als einem Jahr in der Redaktion von heise Developer tätig. Bei seinen drei Kollegen, die alle rund 50 Jahre alt sind, wurde er schnell als jugendliches Korrektiv wertgeschätzt.

heise Developer: Björn, stell dich doch bitte unseren Lesern einmal vor.

Björn Bohn: Ich bin mit meinen 28 Jahren das Küken der heise-Developer-Redaktion – und auch als einziger kinderlos. Mein Werdegang ist daher schnell zusammengefasst: Grundschule, Gymnasium (als erster Jahrgang in Deutschland unter G8), Bachelorstudium Englisch und Soziologie, danach einen Master in Amerikanistik – beides an der Universität Trier. Über ein paar Irr- und Umwege bin ich schließlich bei heise Developer untergekommen. Ich arbeite genau wie Alexander Neumann in Heidelberg im Gebäude des dpunkt.verlags und teile mir mit ihm ein Büro.

Björn hat sich innerhalb kürzester Zeit als Kollege in der Redaktion bewährt.

Wenn ich gerade keine News schreibe, Artikel redigiere oder Konferenzen plane, findet man mich auf der Laufstrecke, beim Videospielen oder in einem Buch vertieft – am liebsten amerikanische Gegenwartsliteratur, damit das Studium nicht so ganz vergeudet war. Ob bei der Arbeit oder in der Freizeit ist Musik unverzichtbar: Der Geschmack dabei genreübergreifend, am liebsten aber laut und mit viel Krach. Außerdem habe ich ein gewisses Faible für japanische Klamotten und Jeans. Die heise-Kommentare verdränge ich gerne mit einem Glas Whisky.

heise Developer: heise Developer feiert gerade seinen 10. Geburtstag. Was hast du denn vor zehn Jahren gemacht?

Björn: Ende 2008 war bei mir gerade die Endphase der Schule angesagt. Ich könnte jetzt behaupten, dass ich dementsprechend täglich gelernt habe, aber das wäre gelogen. Zu der Zeit war ich häufig auf Konzerten unterwegs und ich habe mich eher mit Dingen beschäftigt, nach denen mir gerade der Sinn gestanden hat, anstatt mich in die Schulbücher zu vertiefen. Das hat sich seitdem in meiner Freizeit auch kaum verändert.

Die ersten Berührungspunkte mit Informatik, IT und Softwareentwicklung bestanden allerdings schon: Als Kind wollte ich immer Videospielentwickler werden. Informatik war bei uns an der Schule auch ein Wahlfach. Dort haben wir mit Delphi programmiert, vom Taschenrechner bis hin zu Hangman-Spielen. Das war auch immer spaßig, besonders wegen unseres Lehrers – an dieser Stelle Grüße an Herrn Hauer. Nach dem Abitur waren andere Interessen dann aber stärker, als beim Programmieren am Ball zu bleiben.

heise Developer: Wie bist du bei heise Developer gelandet?

Björn: Wenn man einen Master in Amerikanistik hat, ist die berufliche Zukunft nicht ganz eindeutig definiert. Ich habe zuerst mit einer Promotion geliebäugelt, aber hier sind die (bezahlten) Stellen rar gesät – besonders, wenn man sich nicht auf ein Thema versteifen möchte. Schließlich bin ich dann als Volontär im Buchlektorat in einem IT-Fachverlag gelandet. Dadurch war der Draht zum Thema wieder da, auch wenn mir die Stelle aus einigen Gründen nicht so ganz zugesagt hat – vor allem, weil ich gerne selbst schreiben wollte.

Irgendwann sah ich dann die Ausschreibung von heise Developer und ich habe mich beworben. Alexander hat lustigerweise mal im selben Verlag gearbeitet, weshalb wohl gleich eine gewisse Sympathie bestand. Ich bekam die Zusage und habe mein Volontariat dann bei Heise fortgesetzt und schließlich verkürzt abgeschlossen. Seit gut einem halben Jahr darf ich mich also Redakteur schimpfen.

heise Developer: Worum kümmerst du dich alles?

Björn: Die Arbeit bei heise Developer ist vielfältig und fordernd – das macht sie auch so interessant. Sie teilt sich in drei Bereiche auf, auch wenn jeder davon natürlich noch zahlreiche Kleinigkeiten mit sich zieht: News für den heise-Developer-Kanal, das Redigieren von Fachartikeln sowie die thematische Organisation unserer Konferenzen. Programmatisch betreue ich mit der enterJS und der Continuous Lifecycle/ContainerConf drei unserer größten Konferenzen. Außerdem kümmere ich mich auch um die englischsprachige Ausgabe der Continuous Lifecycle in London.

Das alles ist natürlich mit viel Recherche verbunden und jeder Teilaspekt hat seine eigenen Tücken und Herausforderungen. Als heise-Neuling werfe ich auch immer gerne mit neuen Ideen und Konzepten um mich, die die Kollegen dann häufig ausbaden müssen, wenn keine Widerworte kommen. Ich schätze die Kultur bei heise Developer sehr – jeder bringt seinen eigenen Blickwinkel mit und jede Meinung wird wertgeschätzt. Das ist besonders aufgrund unseres verteilten Teams enorm wichtig.

heise Developer: Was macht dir bei deiner Arbeit am meisten Spaß?

Björn: Mir macht es am meisten Spaß, wenn ich Probleme lösen muss oder neue Ideen gefragt sind. Wenn meine Kreativität nicht gefordert werden würde, würde ich mich wahrscheinlich langweilen. Das kommt zum Glück in allen Aspekten des Berufs vor, oftmals auch unter Zeitdruck. Damit komme ich aber gut klar und es ist immer schön, wenn am Ende doch alles irgendwie funktioniert.

Da wir gerade frisch aus der Sonderheft-Produktion für die neue Spezialausgabe der iX kommen, muss ich gestehen, dass Print mir doch immer am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Nicht, weil die Arbeit keinen Spaß machen würde, sondern eher weil Papier so geduldig ist – ich hatte auch im Buchlektorat immer dieses komische Gefühl, dass das Buch plötzlich total fehlerhaft aus der Druckerei aufschlägt. Auch wenn es zum Glück nie passiert ist.

heise Developer: Welches Entwicklerthema findest du besonders spannend?

Björn: Besonders spannend finde ich natürlich die Themen, die auch zu meinen Konferenzen passen – eben auch, weil ich da am tiefsten drinstecke. JavaScript und Webentwicklung stehen für mich folglich ganz vorne, dicht gefolgt von Kubernetes und Cloud-Native. Aber auch andere Programmiersprachen finde ich spannend und ich lasse mich wahrscheinlich mit großem Abstand in der Redaktion am meisten von Hypes mitreißen. Nichtssagende Stack-Overflow-Umfragen finde ich auch immer amüsant, besonders weil eine meiner frühen heise-Meldungen zum Thema so durch die Decke ging.

heise Developer: Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. (ane)