Docker Desktop Enterprise: "Digitale Transformation oder Irrelevanz"

An Containern führt laut Steve Singh kein Weg mehr vorbei: Das neue Produkt Docker Desktop Enterprise soll Unternehmen die digitale Transformation vereinfachen.

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Software is eating the world bei der DockerCon EU

CEO Steve Singh bezeichnet in der Eröffnungs-Keynote der DockerCon EU jedes Unternehmen als Softwareunternehmen

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Björn Bohn
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Im Rahmen der DockerCon EU in Barcelona hat die Firma Docker, Inc. ein neues Produkt für ihr Portfolio angekündigt: Docker Desktop Enterprise. Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich um eine kostenpflichtige Variante des bekannten Docker Desktop – mit neuen Features, die das Entwickeln und Arbeiten mit Docker-Containern in Firmen vereinfachen und sicherer gestalten sollen. Die Preview des neuen Dienstes erscheint im Januar 2019, die allgemeine Verfügbarkeit soll in der ersten Jahreshälfte folgen.

Docker CEO Steve Singh ließ keine Minute verstreichen, um für die rund 2200 Teilnehmern der DockerCon EU die Wichtigkeit der Container-Technologie zu untermauern. Er stützt sich dabei auf Zahlen von Januar 2018 der Container Infrastructure Software Survey der International Data Corporation (IDC), laut der rund 76,4 Prozent der befragten Firmen Container in Produktion nutzen. "Unternehmen müssen die digitale Transformation vollziehen – oder sie sind irrelevant", so Singh weiter.

Mit Docker Desktop Enterprise startet die Firma also einen Versuch, Unternehmen diesen Prozess zu ermöglichen und an der Beliebtheit der kostenlosen Edition anzuknüpfen. Sie verfügt laut Docker Inc, über mehr als eine Million aktive Nutzer pro Woche und mehr als drei Millionen Desktop-Nutzer im vergangenen Jahr. Mit der kostenpflichtigen Variante sollen also Unternehmen gelockt werden, die eine Docker-Variante mit mehr Sicherheits- und Kontroll-Features befürworten. Ein Aus für die Community-Variante soll das neue Produkt nicht bedeuten.

CEO Steve Singh spricht über die Verbreitung von Docker

Auf die Kosten von Docker Desktop Enterprise will sich die Firma noch nicht festlegen – lediglich dass jeder Nutzer zu Buche schlägt, steht nach Aussagen gegenüber heise Developer wohl fest. Das Produkt wird für macOS und Windows 10 verfügbar sein. Genau wie die Community-Edition verspricht der Service eine Installation einer Docker- oder Kubernetes-Umgebung mit einem Klick. Gleich ist auch der Punkt, dass Entwickler und Produktionsverantwortliche mit demselben Interface und identischen Kommandos arbeiten und Apps in jeder Programmiersprache erstellen können. Hier hören die Gemeinsamkeiten allerdings auf.

Die Enterprise-Edition bietet ein User Interface (UI) zum Designen von Applikationen – auch ohne große Docker-Kenntnisse. Anwender können GUI-Workflows (Graphical User Interface) nutzen, um automatisch relevante Docker-Artefakte zu generieren. Neben Dockers Command-line Interface ist eine Integration mit unterschiedlichen Entwicklungsumgebungen möglich.

So soll Docker Desktop Enterprise aussehen

(Bild: Docker, Inc)

Zusätzlich dazu kann Docker Desktop Enterprise mit Versionspaketen sicherstellen, dass die Desktop- und Produktionsumgebung dieselben Versionen der Docker API oder von Kubernetes verwenden. Das soll Fehler vermeiden und Kosten für Testumgebungen reduzieren, da alle Involvierten dieselben Versionen nutzen. Darüber hinaus sollen standardisierte MSI beziehungsweise PKG-Dateien Entwickler beim Setup ihrer Desktop-Umgebungen unterstützen.

Außerdem können App-Eigentümer eine Vorlage für eine Applikation festlegen – Entwickler müssen dann auf Basis dieser Templates arbeiten. Das soll zum einen die Sicherheit verbessern, aber auch das Anlernen neuer Mitarbeiter für ein Projekt beschleunigen. (bbo)