Noch mehr Upgrade-Blocker für Windows 10 Version 1809

Die Liste der bekannten Probleme, wegen denen Microsoft das Upgrade auf Windows 10-Oktober-Update (Version 1809) aktiv blockt, wächst weiter.

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Windows 10 Creators Update
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Günter Born

Auch nach der erneuten Freigabe des Windows 10-Oktober-Updates (Version 1809) am 13. November 2018 führen zahlreiche Inkompatibilitäten dazu, dass Microsoft auf betroffenen Maschinen die Auslieferung des Funktionsupdates blocken muss. Das Problem mit Apples iCloud für Windows 10-Clients konnte inzwischen zwar behoben werden, die Liste der Probleme wird aber trotzdem immer länger. Immerhin dokumentiert Microsoft auf der englischen Seite zur Windows 10 History zeitnah den aktuellen Status bekannter Probleme (die deutschsprachige Fassung der Seite ist nicht aktuell).

Der neueste Eintrag dreht sich um die im Unternehmensumfeld eingesetzte Sicherheitslösung Morphisec Protector. Im Zusammenspiel mit Version 1809 kann es dazu kommen, dass Microsoft-Office-Dokumente nicht mehr gespeichert werden können. Das Morphisec Software Development Kit (SDK) verwenden diverse OEMs, betroffen ist beispielsweise Cisco AMP for Endpoints. Sobald auf einer Windows 10-Maschine der Morphisec Protector (eventuell via Drittsoftware) installiert ist, blockiert Microsoft die Installation von Version 1809.

Bereits Mitte November meldete Microsoft, dass OEMs defekte Intel Grafiktreiber ausgeliefert haben, die beim Upgrade Probleme verursachen. Auch mit AMD-Grafikprozessoren der Baureihen Radeon HD2000 und HD4000 gibt es Ärger. AMD unterstützt diese GPUs nicht mehr, so dass es nach der Aktualisierung auf Windows 10 Version 1809 zu Problemen mit Tabs in Microsofts Browser Edge kommen kann. Es wird mitunter der Fehlercode „INVALID_POINTER_READ_c0000005_atidxx64.dll“ ausgegeben und es kommt zu diversen weiteren Fehlern. Das Upgrade auf solche Maschinen wurde inzwischen durch Microsoft bis zur Klärung gesperrt.

Auch in Zusammenhang mit Trend Micros OfficeScan- und Worry-Free Business Security-Software (WFBS 10) kommt es zu Problemen. Microsoft setzt die Upgrade-Installation aus, bis Trend Micro das Problem behoben hat. Trend Micro hatte zwischenzeitlich zwar einen Patch 1493 für WFBS 10 freigegeben, doch eine Bestätigung von Microsoft, dass das Problem mit WFBS 10 damit behoben sei, fehlt bislang – und mittlerweile wurde der Patch auch wieder zurückgezogen.

In Umgebungen, in denen der F5 VPN-Client verwendet wird, kann es bei Verwendung einer Split-Tunnel-Konfiguration zu einem Verlust der Netzwerkverbindung kommen. Hier hat F5 inzwischen einen KB-Artikel veröffentlicht, der einen Workaround beschreibt. Von Microsoft ist das Upgrade auf diesen Maschinen blockiert.

Inzwischen hat Microsoft in einem Knowledge-Base-Artikel auch ein lange bekanntes Problem bestätigt, welches aber nicht bei allen Benutzern auftritt. Netzlaufwerke können sich nach dem Windows-Start oder der Benutzeranmeldung möglicherweise nicht wieder verbinden. Der Benutzer muss das Symbol für das Netzlaufwerk einmalig anklicken, um die Verbindung erneut herzustellen. Das in aktuell Entwicklung befindliche Update KB4469342 soll unter anderem auch dieses Problem beheben. Wann dieses Update kommt, ist unklar, da dieses bei Windows Insidern zwar im Test ist, aber mittlerweile bereits in der vierten Version.