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Trumps Cybersecurity-Berater versteht Twitter nicht: Posse um Rudy Giuliani

Bei Twitter sitzen nur Trump-Feinde, ist Rudolph Giuliani überzeugt. Er ärgert sich über eine Trollaktion, zu der er selbst die Steilvorlage geliefert hat.

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Trumps Cybersecurity-Berater versteht Twitter nicht: Posse um Rudy Giuliani
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Schon anlässlich seiner Ernennung zum Cybersecurity-Berater von US-Präsident Donald Trump hatte es erhebliche Zweifel an der Kompetenz von Rudolph Giuliani gegeben.Nun befeuert er die erneut. Hintergrund ist ein simpler Fehler in einem Tweet des ehemaligen Bürgermeisters von New York und eine dramatisch formulierte Anschuldigung in Richtung Twitter. Niemand solle behaupten, dort würden keine "überzeugten Anti-Trumper" arbeiten: "FAIRNESS PLEASE".

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Vorangegangen war ein Tweet Giulianis, in dem mehrmals das Leerzeichen hinter dem Punkt am Satzende ausgelassen wurde. In einem Fall interpretierte der Dienst das als Link, da das sich anschließende Wörtchen "In" gleichzeitig die Top-Level-Domain Indiens ist. So wurde automatisch ein Hyperlink eingefügt und aus "for G-20.In July" schlicht "for G-20.In July". Da die Seite nicht existierte, führte der Link ins Leere – aber nicht lange.

Ein Internetnutzer sicherte sich die Domain und hinterlegte dort den Satz "Donald J. Trump is a traitor to our country" ("Donald J. Trump ist ein Verräter unseres Landes"). Das Internet hatte seinen Spaß und der Tweet wurde mit dem Hinweis auf den Link massenhaft verbreitet.

Sechs Tage später nun reagierte Giulianis Twitteraccount: Dort heißt es nun, Twitter habe es erlaubt, seinen Tweet mit einer "widerlichen" Botschaft gegen den Präsidenten zu verschmutzen. Dabei habe er in dem Tweet doch später noch einmal das Leerzeichen vergessen, ohne dass daraus ein Link wurde. Twitter hatte aber "Helsinki.Either" erwartungsgemäß nicht als versuchte Verlinkung interpretiert.

Die Zweifel an der Eignung Giulianis als Cybersecurity-Berater dürften angesichts der Posse jedenfalls nicht weniger werden. Vielleicht ist die aber zumindest seinem Chef entgangen, denn Donald Trump folgt seinem Berater nicht auf Twitter. (mho)