heise PlusAbo
Anzeige

Ansichtssache: Dual-View-Display

Bosch bereitet die SerieneinfĂĽhrung eines Bildschirms mit "Dual View"-Funktion vor, der dank eines Filters getrennte Bildinformationen an Fahrer und Beifahrer liefern kann

vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Autos
Von
  • ssu

Stuttgart, 4. Februar 2008 – Bosch bereitet die Serieneinführung eines Bildschirms mit "Dual View"-Funktion vor, der dank eines Filters zeitgleich separate Bildinformationen an Fahrer beziehungsweise Beifahrer liefern kann. Ein solches Display mit einer Diagonale von 8 Zoll (rund 20 Zentimeter) kommt Bosch zufolge ab 2009 bei einem nicht näher genannten europäischen Autoherstellers „zum Großserieneinsatz“. Der amerikanische Automobilzulieferer Delphi hatte erst im September 2007 ein ähnliches System vorgestellt.

Wechselspiel mit Pixelspalten
Der Dual-View-Monitor besteht aus einem hinterleuchteten Farb-Aktivmatrix-Display (TFT-LCD – Thin Film Transistor Liquid Crystal Display) und einer speziellen Maske, die vor der Flüssigkristallschicht angebracht ist. Um die beiden verschiedenen Bilder simultan darstellen zu können, sind die Pixelspalten wechselweise für das Fahrerbild oder für das Beifahrerbild zuständig. Die Maske wiederum lässt je nach Betrachtungswinkel nur diejenigen Pixelspalten durch, aus denen das eine oder das andere Bild besteht. Um den diesen Effekt erzielen zu können, muss die Maske dem Hersteller zufolge „äußerst präzise“ positioniert werden. Ferner beeinflusse die Art der Maske die Helligkeit des Bildschirmdarstellung.

Ansichtssache: Dual-View-Display (1 Bilder)

Optische Privilegien fĂĽr den Beifahrer

Ein Filter im TFT-Panel mit "Dual View"-Funktion sorgt dafür, dass ablenkende Bildinhalte – wie zum Beispiel Filme – nur aus der Beifahrerperspektive sichtbar sind.

Nachteil dieses Verfahrens ist, dass sich die horizontale Auflösung des verwendeten Displays halbiert – bei einer Nennauflösung von beispielsweise 800 × 480 Punkten liefert Dual View also in Wirklichkeit zwei Bilder mit jeweils 400 × 480 Pixel. Als Vorteile des Doppeldisplays nennt Bosch zum einen die Möglichkeit, dass der Beifahrer zum Beispiel fernsehen kann, ohne dass der Fahrer davon abgelenkt wird. Zum anderen erleichtern sie es Autoherstellern, je nach Ausstattungswunsch ein konventionelles oder ein Dual-View-Display ins Armaturenbrett einzupflanzen, weil die Einbaumaße identisch sind. (ssu)