Online-Werbung ohne Cookies

Ein neues Angebot von Interadnet soll die Analyse von Online-Werbung ohne Cookies ermöglichen.

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Von
  • Holger Dambeck

Von Bannern und Webseiten, die ohne elektronische Marker auskommen, erhofft sich ein Interadnet aus North Carolina gute Geschäfte. Das Unternehmen gab gestern bekannt, eine entsprechende Cookie-freie Technologie entwickelt zu haben. Damit reagiere Interadnet auf die wachsende Nachfrage durch Online-Werbetreibende.

Interadnet hatte die Technologie ursprünglich für die US-Regierung entwickelt, um ein Tracking auf deren Webseiten auszuschließen und damit den strengen Auflagen zu genügen. Die Cookie-freie Softwarelösung soll nun auch an Anbieter vermarktet werden, die besonders auf den Schutz der Privatsphäre achten, wie Finanzdienstleister und Pharmahändler. Die Software ermöglicht auch ohne Cookies geografisches Reporting (Werbewirkung nach Städten oder Regionen) und Erfolgsmessungen von Online-Kampagnen. Außerdem kann je nach Kampagne zwischen Cookie-freier Werbung und dem Einsatz von Cookies hin und her gewechselt werden. Wie die Technik ohne Cookies, die Interadnet selbst als "proprietäre, webbasierte Lösung" bezeichnet, genau arbeitet, darüber war von der Firma bislang nichts Genaues zu erfahren.

Die intensive Nutzung von Cookies stößt bei Datenschützern auf große Bedenken. Die elektronischen Marker ermöglichen es, Surfer auch nach langer Zeit wiederzuerkennen. Entsprechende Profile liefern Marketingstrategen sehr genaue Informationen über ihre Zielgruppen. In den USA laufen bereits Sammelklagen gegen die Verwender von Cookies. Besonderes Aufsehen erregte der weltgrößte Online-Werber DoubleClick. Das Unternehmen kündigte Anfang 2000 an, nutzungs- und personenbezogene Daten von Konsumenten zusammenzuführen, zog das Vorhaben jedoch später nach Protesten zurück. (hod)