Tumblr-Filter findet Garfield anstößig

Ab dem 17. Dezember ist Pornografie auf Tumblr verboten. Der Algorithmus, der NSFW-Inhalte finden soll, macht jedoch kuriose Fehler.

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Tumblr-Filter findet Garfield anstößig
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Wenn ab dem 17. Dezember auf Tumblr kein erotisches Bild- und Videomaterial mehr erlaubt ist, wird ein Filter-Algorithmus für Ordnung sorgen. Schon jetzt sucht er auf der Blogging-Plattform nach Erwachseneninhalten, um sie als "explizit" zu markieren. Allerdings ist der Algorithmus nicht sehr gut: Zahlreiche Tumblr-Nutzer berichten, dass plötzlich völlig unverfängliche Inhalte markiert worden sind. Darunter etwa niedliche Cartoons (mit Kulleraugen), Fotos von Strick-Kerzen oder Bleistiftzeichnungen von Dinosauriern. Auch Garfield ist offenbar zu freizügig für Tumblr. Unter dem Hashtag #toosexyfortumblr finden sich auf Twitter viele weitere absurde Beispiele.

Das US-Onlinemagazin Motherboard fragte bei Tumblr nach, erhielt als Antwort aber nur einen Verweis auf eine Support-Seite mit den aktualisierten Community-Richtlinien. Tumblr-Chef Jeff D’Onofrio gab immerhin zu, dass es nicht leicht sei, Nacktheit fehlerfrei zu filtern. "Wir sind auf automatisierte Tools angewiesen, um Erwachseneninhalte zu finden", schreibt er im Staff-Blog von Tumblr. Zusätzlich würden menschliche Mitarbeiter das System so trainieren, dass es gut funktioniere. "Wir wissen aber, dass dabei Fehler passieren werden", schreibt D’Onofrio. Offensichtlich sind diese Fehler momentan jedoch eklatant. Besonders anfällig scheint das System für Fleischfarben zu sein – oft genug ist es schließlich ein Hinweis auf nackte Haut.

Am vergangenen Montag hatte Tumblr das kommende Porno-Verbot verkündet. Es betrifft auch bereits seit Jahren zulässig gehostete Bilder: Sie werden dann nur noch für den Kontoinhaber selbst zu sehen sein. Bislang war Tumblr für seine recht laxen Regeln bekannt. Porno war schon okay, nur allzu lange Videos sollten die Nutzer doch bitte woanders hochladen, schließlich sei das Hosting "fucking expensive".

Tumblr setzte branchenübliche Filter gegen Kinderpornographie und bestimmte andere Darstellungen ein – alles war auf der Plattform also nicht erlaubt. Im Sommer 2017 hatte Tumblr einen Sex-Filter eingebaut, um das umfangreiche NSFW-Material etwas besser zu verstecken. Die eingebaute Suchfunktion behauptete zudem, nichts zu bestimmten Suchbegriffen finden zu können. (dbe)