Großes Update fixt zahlreiche Bugs in Windows 10 Version 1809

Nachdem Microsoft die Auslieferung Windows 10 Version 1809 wegen teils massiver Problemer vorübergehend stoppen musste, kommt nun ein Update.

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Großes Update fixt zahlreiche Bugs in Windows 10 Version 1809
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Günter Born

Der Start des Oktober-Update von Windows 10 lässt sich nur als Unfall mit Totalschaden klassifizieren: Freigegeben am 2. Oktober 2018 mussten Windows 10 Version 1809 und Windows Server 2019 bereits vier Tage später wegen gravierender Mängel wieder zurückgezogen werden. Zwar veröffentlichte Microsoft nach der erneuten Freigabe zum 13. November gleich drei Updates zur Fehlerkorrektur, doch die ließen zahlreiche Bugs (wie eine kaputte RDP-Verbindung) offen.

Nun versucht Microsoft weitere Fehler mit dem kumulativen Update KB4469342 zu beheben. Es wurde seit dem 27. November 2018 ausgiebig im Windows-Insider-Programm getestet. Die Insider bekamen im Abstand von Tagen insgesamt fünf Versionen serviert, da sich auch nach den ersten Versionen noch teilweise gravierende Bugs in Windows fanden, zum Beispiel im Edge-Browser oder im Windows Defender Application Guard. Nun scheinen die Telemetriedaten Microsoft signalisiert zu haben, dass Update KB4469342 ausreichend stabil für die allgemeine Verteilung sei.

Neben dem nervigen Bug, dass Anwender Dateitypen sporadisch keinen anderen Anwendungen zuordnen konnten, wurden auch ein Drag&Drop-Fehler im Edge-Browser, der auch in Verbindung mit Microsofts Onlinespeicher OneDrive auftrat, sowie ein Profilproblem beim Internet Explorer behoben. Zudem verspricht Microsoft, dass das seit Windows-Generationen existierende Problem, dass Netzlaufwerke nach einem Neustart oder einer Benutzeranmeldung nicht automatisch verbunden wurden, behoben sei.

Auch der Helligkeitsbug soll behoben sein, der bisher unter Windows 10 Version 1809 die Bildschirmhelligkeit nach jedem Systemstart stur auf 50 Prozent zurückstellte. Zudem hat Microsoft wohl einiges im Bereich der Anzeige, wie die einfrierenden Einstellungen bei Konfigurationsänderungen im Multimonitorbetrieb, korrigiert. Das Update, welches auch für Windows Server 2019 bereitsteht, beseitigt auch einen BlackScreen-Bug beim Aufwachen aus dem Ruhezustand.

Weitere Bug-Fixes beziehen sich auf Probleme bei Bluetooth-Headsets, im Registrierungseditor, beim Sysprep-Generalisierungslauf bis hin zur Visualisierung von Remote Apps. Die Details lassen sich im KB-Artikel 4469342 nachlesen. Dort findet sich auch der Hinweis, dass Microsoft das aktuelle Servicing Stack Update (SSU) zur Installation von Update KB446934 voraussetzt.

Ironie am Rande: Trotz ausgiebiger Tests bei Windows Insidern trat auf einem unserer Testsysteme seit langem erstmals ein Installationsfehler auf. Glücklicherweise steht der Fehlercode 0x8024200D für WU_E_UH_NEEDANOTHERDOWNLOAD, so dass sich der Windows Update-Client erholen und den Patch erfolgreich installieren konnte. Die Installation setzt, auch bei Windows Server 2019, den üblichen Windows-Neustart voraus.

Von der Liste der Upgrade-Blocker für Windows 10 Version 1809 konnte Microsoft mit diesem Update zwar einige Punkte abräumen. Aber im KB-Artikel gibt Microsoft bereits zwei bekannte Probleme an. So soll der im November durch kumulative Updates in allen Windows 10-Versionen eingeführte Fehler in der Windows Media Player-Suche ("Seek-Bar-Bug") erst Mitte Dezember 2018 behoben werden. Zudem liegen Rückmeldungen vor, dass sich der Netzwerkadapter nach dem Update von privat auf öffentlich umstellt.

Beim zweiten, durch Microsoft als bekannt aufgeführten Edge-Hänger bei der Videowiedergabe auf Nvidia-Grafikkarten, scheint der KB-Artikel nicht auf dem aktuellen Stand. Hersteller Nvidia hat einen aktualisierten Treiber freigegeben, der laut Nvidia-Support-Beitrag auch den Edge-Fehler behebt.

Ob das Problem beim Aufbau von RDP-Verbindungen zwischen 1809-Maschinen behoben wurde, ist momentan noch unklar. (mho)