Apple-CEO unterwegs: Der vielseitige Mr. Cook

Beim Deutschlandbesuch zeigte sich der Apple-Chef von Seiten, die man kaum kennt. Mac & i hat ihn begleitet.

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Apple-CEO unterwegs: Der vielseitige Mr. Cook

(Bild: Brooks Kraft)

Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Christoph Dernbach
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Die meisten Passanten am Brandenburger Tor in Berlin haben den prominenten Gast gar nicht erkannt. Apple-Chef Tim Cook lässt sich an diesem sonnigen Spätherbst-Sonntag gerade vom Berliner Entwickler Peter Kolski das Projekt "MauAR" zeigen. Die App projiziert mithilfe von Augmented Reality die Berliner Mauer an ihre historisch korrekten Orte. Staunend steht der Konzernchef vor der virtuellen Mauer und betrachtet ihren damaligen Verlauf. "Ich liebe es, wie die Entwickler Augmented Reality verwenden", sagt Cook zu Mac & i. Kolski nutzt bereits die Möglichkeiten, die das Apple-Framework ARKit 2 für das Schreiben von Augmented-Reality-Anwendungen bietet.

Als wir ihn fragen, ob Augmented Reality bereits im Mainstream angelangt sei, muss Cook einräumen: "Nein, aber es ist nicht mehr weit davon entfernt. Es erscheinen fast jeden Tag AR-Apps, die wirklich cool sind." Und dann legt sich der sonst so zurückhaltend auftretende Steve-Jobs-Nachfolger so richtig ins Zeug. Man merkt, dass es sich um eines seiner Lieblingsthemen handelt: "Ich sehe eine Entwicklung voraus, in der AR ganz viele Aspekte unseres Lebens beeinflussen wird", sagt Cook. "Wir werden bestimmte Diskussionen intensiver führen können. AR wird uns bei der Arbeit helfen. Sie wird intensiv in der Ausbildung von Schülern und Erwachsenen eingesetzt werden. AR wird verbreitet sein wie die Luft, die uns umgibt. Wir haben diesen Stand noch nicht erreicht, aber wir bewegen uns in diese Richtung."

Cook beobachtet, dass sich das Einkaufen von Möbeln und Accessoires für die Wohnung durch AR verändert. Man müsse eine Vase nicht erst kaufen und nach Hause bringen, um festzustellen, ob sie dort hinpasst. "Es gibt auch einige Dinge im Landschaftsbau, die ich sehr cool finde. Die Zeichnungen eines Gartenbauers sind flach, man sieht die Pflanzen nicht in einer Perspektive. Und man kann auch nicht sehen, wie die Bäume Schatten werfen, wenn die Sonne auf sie trifft – was so wichtig ist. Das ist in einer guten AR-App alles möglich."