Zigbee ohne Hersteller-Cloud und -Bridge betreiben

Hersteller von Smart-Home-Geräten wollen Kunden an ihr Gateway mit zugehöriger Cloud binden. Mit einem günstigen Chip und einem Raspi kann man das umgehen.

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Zigbee ohne Hersteller-Cloud und -Bridge betreiben
Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Jan Mahn
Inhaltsverzeichnis

Zigbee eignet sich aus mehreren Gründen für drahtlose Übertragungen im vernetzten Zuhause: Ein Netzwerk lässt sich einfach einrichten, die Nachrichtenübertragung kostet wenig Energie – das ist praktisch für batteriebetriebene Geräte.

Bei allen Vorteilen der Funktechnik wollen viele Nutzer ihre Lichtsteuerung nicht dem Gateway eines Herstellers anvertrauen. Diese Geräte übersetzen Befehle aus dem Heimnetz ins Zigbee-Netz, unterhalten sich nebenbei gern mit Hersteller-Clouds und bringen eine eigene App mit. Für Anwender, die damit ein Problem haben, hat der Niederländer Koen Kanters das Open-Source-Projekt zigbee2mqtt auf GitHub ins Leben gerufen. Es nutzt einen USB-Stick von Texas Instruments, der für die Netzwerkanalyse vertrieben wird und den Zigbee-Verkehr in das Protokoll MQTT übersetzt.

Der benötigte Chip heißt "CC2531". Es gibt ihn auf einem USB-Stick montiert, zu finden über Suchbegriffe wie "Zigbee Sniffer" oder "Protocol Analyzer". Bei deutschen Händlern finden Sie ihn erst ab 40 Euro aufwärts. Es lohnt ein Einkauf bei einem Händler aus Fernost zu Preisen ab 5 Euro – trotz Lieferzeiten von drei Wochen. Um ihn mit der passenden Firmware zu bespielen, benötigen Sie einmalig den "Texas Instruments CC Debugger" und das passende Adapterkabel. Auf Handelsplattformen wie Aliexpress oder Ebay werden die Teile meist gleich vorgeschlagen, wenn man den CC2531 gesucht hat.