Aufgerüstet: MP3-Modul für die Weihnachtslaterne

Statt weihnachtliche Stimmung zu verbreiten, nervte die neue Laterne recht bald mit ihrem begrenztem Unterhaltungsrepertoire. Zeit für ein Upgrade!

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Collage aus einer Laterne und einem roten Laternenfuß mit Elektronik
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Christopher Spitzner

Dezember – der Monat, in dem die Wohnungen passend zur Weihnachtszeit umdekoriert werden. Auch bei unser Wohnzimmer schmücken Lichterketten, Fensterdekorationen und erstmals eine schneiende, leuchtende und Musik spielende Weihnachtslaterne. Leider waren die zwei AA-Batterien bereits nach wenigen Tagen des Leuchtens leer. Musik und Schneewirbel hatten wir nicht mal angestellt, da die sechs Weihnachtslieder in Dauerschleife uns sehr schnell auf die Nerven gingen. Eine bessere Lösung musste her.

Auf Ebay fand ich ein Mono-MP3-Modul mit integriertem Verstärker und SD-Kartenslot, das rund 3 Euro kostet und mit SD-Karten mit bis zu 16 GB nutzbar ist. Es benötigt einen Lautsprecher und Strom, die ich einfach aus der vorhandenen Laterne anschließe. Da das Modul nur mit Lithium-Batterien (3,7 Volt) bzw. USB-Anschluss (5 Volt) funktioniert, habe ich zusätzlich eine Micro-USB-Buchse auf einer kleinen Platine besorgt.

Mehr Infos

Kurzinfo

Material

  • Weihnachtslaterne
  • Mono-Mp3-Modul (von Ebay)
  • SD-Karte
  • Micro-USB-Modul
  • Netzteil oder Powerbank
  • drei Taster (optional)

Checkliste:

  • Zeitaufwand: eine Stunde
  • Kosten: 25 Euro
  • Löten: einfache Lötarbeiten
  • Maschinen: Dremel und Heißkleber

Zunächst habe ich die Laterne auseinander gebaut und das Audio-Modul ausgetauscht. Auf dem vorhandenen Modul waren Kabel zum Lautsprecher und vom Batteriefach verlötet. Diese Kabel habe ich von der Platine entfernt und stattdessen auf das MP3-Modul gelötet. Die Anschlüsse vom Lautsprecher kommen auf SP+ und SP- (unten rechts auf der Platine). Die Anschlüsse der Spannungsversorgung sind GND und Bat+ (unten mittig). Hier sollte man sich nicht auf die Farben der Kabel verlassen. In meiner Laterne war das schwarze Kabel am Pluspol. Also vor dem Löten ruhig überprüfen.

Audio-Laterne umbauen (3 Bilder)

Das MP3-Modul bietet auch Anschlüsse für Taster.

Dann habe ich die weiteren Kabel vom Batteriefach ab- und auf die Micro-USB-Buchse gelötet. Auch hier sollte man vorher prüfen, wo Plus- und Minuspol angeschlossen sind (Pluspol auf VBUS und Minuspol auf GND). Ich nutze eine Powerbank um die Laterne zu betreiben. Alternativ kann ein Netzteil genutzt werden.

Wer drei kleine Taster hat, kann sich eine Premium-Version basteln, denn auf dem MP3-Modul befinden sich drei Lötpads. Mit Schaltern kann man so ein Lied vor- oder zurückspringen. Längerer Druck stellt die Lautstärke ein. Play und Pause gibt es auch. So ist die Laterne noch ein Stück komfortabler zu nutzen.

Sowohl das MP3-Modul, als auch die USB-Platine passen perfekt ins Gehäuse. Der USB-Anschluss ist hinten rechts und das MP3-Modul seitlich rechts befestigt. Das Gehäuse jeweils vorsichtig über die Anschlüsse legen und markieren, was entfernt werden muss. Dazu habe ich einen Dremel, Schutzbrille und Trennscheibe genutzt.

Anschlüsse der Audio-Weihnachtslaterne (2 Bilder)

Der Slot für die SD-Karte...

Vor dem Zusammenbau sollte man schauen, ob das USB-Kabel passt und die SD-Karte eingesteckt und entfernt werden kann. Dann können die Platinen mit Heißkleber fixiert werden. Nun noch ein paar weihnachtliche Songs auf die SD-Karte kopieren, in die Laterne stecken und einschalten.

Audio-Weihnachtslaterne (2 Bilder)

Die umgebaute Laterne im Dunklen...

Das Modul spielt nach dem Einschalten die Musik ab und merkt sich beim Ausschalten, wo es stoppte. So beginnt es beim nächsten Mal nicht komplett von vorne. Außerdem kann man die Lieder nach Weihnachten austauschen, um die Laterne noch eine Weile als winterliche Deko stehen zu lassen.

Meine Freundin lachte, als ich ihr dieses Projekt präsentierte. Was sie dazu sagte, trifft es aber: „Andere kaufen sich die Laterne, stellen sie auf und denken, tolle Deko aber du baust Hightech- Weihnachtsdeko. Wie kommst Du auf sowas?“ Ich lese seit zwei Jahren die Make. (hch)