Immer weniger kaufen Bücher – Anteil von E-Books wächst leicht

In deutlich weniger deutschen Haushalten wurden vergangenes Jahr Bücher gekauft. Der Anteil von E-Books konnte aber seit 2014 zulegen.

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Weniger Deutsche kaufen Bücher – Anteil von E-Books wächst

Die deutschen Bücherregale werden leerer.

(Bild: Marisa_Sias)

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Während zwar in immer mehr deutschen Haushalten E-Books gekauft werden, sinkt die Zahl der Haushalte, die Geld für Bücher ausgeben. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden. Demnach wurden 2017 nur noch in 20,2 Millionen privaten Haushalten Bücher gekauft. Das sind 54 Prozent aller deutschen Haushalte und da sind bereits jene 1,6 Millionen Haushalte inbegriffen, in denen digitale Bücher etwa für den Tolino oder den Kindle gekauft wurden.

Haben nun also nur noch knapp über die Hälfte der Haushalte Geld für Bücher ausgegeben, waren es noch 2014 fast zwei Drittel (23,4 Millionen Haushalte bedeuteten 65 Prozent). Der Anteil der Haushalte, in denen Bücher gekauft werden, ist also in gerade einmal drei Jahren um 11 Prozent gesunken. Von dem übrig gebliebenen Rest haben nun 8 Prozent E-Books gekauft, 2014 waren es noch 5 Prozent der Haushalte mit Ausgaben für Bücher.

In den vergangenen Jahren sei außerdem nicht nur die Zahl der Haushalte mit Ausgaben für Bücher, sondern auch der dafür durchschnittlich ausgegebene Betrag gesunken: "Waren es 2007 noch 19 Euro monatlich, so gingen die Ausgaben im Jahr 2017 auf 17 Euro zurück", erklärte das Statistische Bundesamt gegenüber der dpa. Hier könnte der steigende Anteil von E-Books am Umsatz einen Anteil haben, sind die doch zumeist etwas billiger als ihre gedruckten Kopien.

Erst vor wenigen Wochen hatte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels vermeldet, dass der E-Book-Markt auch 2018 weiterhin deutlich wächst. Der mit digitalen Ausgaben erzielte Umsatz stieg demnach zuletzt um 14,9 Prozent auf 148,3 Millionen Euro. Verkauft wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres 24,4 Millionen E-Books (19 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum). Im Durchschnitt lassen sich die Käufer ein E-Book demnach 6,07 Euro kosten, 21 Cent weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der E-Book-Käufer stieg leicht um 1,6 Prozent auf 3,1 Millionen in den Monaten von Januar bis September. (mho)