Nextcloud 15 bietet Social-Media-App und bessere Zwei-Faktor-Authentifizierung

Nextcloud wird mit Version 15 sozialer und ermöglicht den Aufbau eines internen sozialen Netzwerks und die Einbindung externer Social-Media-Dienste.

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Nextcloud 15 bietet Social-Media-App und verbesserte Zwei-Faktor-Authentifizierung

(Bild: Nextcloud)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Tim Schürmann
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Die Filesharing-Plattform Nextcloud hat in Version 15 die kostenfreie Erweiterung Social erhalten, die in Nextcloud ein soziales Netzwerk integriert. Verbesserungen gibt es zudem bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung und der Integration des Büropakets Collabora Online.

Mit Social können Nextcloud-Nutzer einen eigenen Feed befüllen, ähnlich wie man ihn von Facebook oder Twitter kennt. Wie bei den großen Vorbildern lassen sich Feeds von anderen Nutzern abonnieren. Unternehmen können so ein internes soziales Netzwerk aufbauen.

Social verbindet sich zudem mit Fediverse, einem Netzwerk aus verschiedenen Social-Media-Diensten und Servern. Diesem gehören unter anderem die Social-Media-Dienste Mastodon und Friendica an. Nextcloud-Nutzer können somit nicht nur die Feeds ihrer dort postenden Freunde innerhalb von Nextcloud verfolgen, sondern auch direkt aus Nextcloud heraus in einem der sozialen Netzwerke ihre Nachrichten veröffentlichen. Zukünftig soll auch noch eine Anbindung an Diaspora und MediaGoblin folgen. Der Datenaustausch erfolgt im Hintergrund über den offenen Standard Activity Pub Federation.

Nextcloud Social befindet sich allerdings derzeit noch im Alpha-Stadium und sollte folglich noch nicht im produktiven Betrieb zum Einsatz kommen.

Nextcloud 15 verbessert zudem die Sicherheit an mehreren Stellen. Zunächst können Nextcloud-Betreiber die Zwei-Faktor-Authentifizierung erzwingen. Dies gilt wahlweise für alle Anwender oder nur für ausgewählte Gruppen.

Als zweiter Faktor kann ab sofort auch eine Benachrichtigung dienen: Sofern der Nutzer bereits über ein anderes Gerät anmeldet ist, schickt Nextcloud dorthin eine Benachrichtigung. Nachdem sie der Anwender bestätigt hat, meldet ihn Nextcloud an. Auf diese Weise muss man keinen Code mehr eintippen. Sollte die Zwei-Faktor-Authentifizierung aus irgendeinem Grund vorübergehend nicht möglich sein, können sich Administratoren über One-Time-Codes anmelden.

Darüber hinaus bietet die Version 15 eine striktere Content Security Policy (CSP). Sie soll vor allem Cross-Site-Scripting-Angriffe erschweren. Zudem blockiert die CSP die Eval-Funktion in JavaScript, wodurch Apps einen Text nicht mehr als Programmcode interpretieren lassen können. Dies wiederum erschwert Angreifern das Einschleusen von Schadcode (Code Injection).

Das separat als Erweiterung zu installierende Collabora Online besitzt jetzt eine Seitenleiste, über die sich Video- und Telefon-Konferenzen führen lassen. Dies soll die gemeinsame Arbeit an Dokumenten vereinfachen. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt via WebRTC-Standard. Die Seitenleiste spannt zudem die Versionsverwaltung von Nextcloud ein, um in ihr Revisionen der bearbeiteten Dokumente anzulegen.

In Nextcloud 15 haben die Entwickler das Design der Benutzeroberfläche leicht verbessert. Neben neuen Schriftarten und Schaltflächen gibt es auch eine überarbeitete Rasteransicht (Grid View) in der Dateiverwaltung. Sie zeigt Dateien als große Vorschausymbole an. Nextcloud soll zudem zwei bis dreimal flotter reagieren als noch der Vorgänger.

Neue Funktionen und Verbesserungen von Nextcloud 15 (3 Bilder)

Nextcloud Social ähnelt Twitter oder einem abgespeckten Facebook.
(Bild: Tim Schürmann)

Anwender geben eine Datei über einen Link für Außenstehende frei. Nextcloud 15 kann nun beliebig viele dieser Links für eine Datei erzeugen. Das entsprechende Menü haben die Entwickler zudem überarbeitet. Des Weiteren lassen sich jetzt Workflows definieren, die automatisch Dateien in PDF-Dokumente umwandeln oder externe Skripte ausführen.

Bestehende Nextcloud-Installationen lassen sich über die eingebaute Update-Funktion auf Nextcloud 15 aktualisieren. Die Entwickler weisen jedoch darauf hin, dass sie die neue Version in Wellen ausrollen. Es kann daher noch ein paar Tage dauern, bis die eigene Nextcloud-Installation die Aktualisierung anbietet. Nextcloud steht außerdem als Download zur Verfügung.

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