Oracle will ein Stück vom Cloud-Native-Kuchen mit dem Cloud Native Framework

Fast alle großen Softwareunternehmen haben Cloud Native im Blick: Oracle schickt jetzt mit dem Cloud Native Framework ein weiteres Angebot ins Rennen.

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Oracle will ein Stück vom Cloud-Native-Kuchen mit dem Cloud Native Framework

(Bild: Toa Heftiba @heftiba, Unsplash)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Björn Bohn
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Der Softwarehersteller Oracle hat im Rahmen der KubeCon und CloudNativeCon North America das Oracle Cloud Native Framework angekündigt. Es soll eine offene Plattform zum Entwickeln Cloud-nativer Applikationen sein und Deployment-Modelle für öffentliche Clouds, On-Premises und hybride Clouds anbieten. Es setzt sich aus dem im Oktober angekündigten Oracle Linux Cloud Native Environment, einer Reihe von Oracle-Cloud-Infrastructure-Diensten und dem ebenfalls neu angekündigten Service Oracle Functions zusammen.

Oracle erklärt in der Ankündigung, dass mit dem Oracle Cloud Native Framework erstellte Applikationen in jeder Kubernetes-Umgebung lauffähig sein sollen: egal in welcher Cloud oder Infrastruktur. Den in der Cloud-Native-Entwicklung häufig angesprochenen Lock-in, also das "Eingesperrt sein" nach dem Festlegen auf einen Cloud-Provider und seine Angebote, möchte Oracle damit umschiffen. Das Framework setzt dazu auf eine Reihe von Open-Source-Tools und -Techniken der Cloud Native Computing Foundation (CNCF), die die Portabilität gewährleisten sollen.

Die einzelnen Bestandteile des Oracle Cloud Native Framework

(Bild: Oracle)

Ein Teil des Frameworks ist Oracle Functions, das auf dem Open-Source-Projekt Fn Project aufsetzt und eine Alternative zu bekannten Diensten anderer Cloud-Anbieter wie AWS Lambda oder Azure Functions sein soll. Durch den Aufbau auf Fn soll demnach jeder für Oracle Functions geschriebene Code auch auf Fn-Servern funktionieren. Entwickler sollen Functions sowohl für den Dienst selbst, aber auch On-Premises in einem Fn-Cluster oder auf anderen Cloud-Plattformen deployen können.

Die Functions sind als Docker Container Images verpackt und setzen auf das für Serverless Computing übliche Pay-per-use-Modell, das sich nach dem Nutzungsaufkommen der einzelnen Funktionen richtet. Sicherheitsbedenken möchte Oracle mit einer Kontrolle durch das Oracle Identity and Access Management (IAM) beiseite schaffen, das den Zugriff der einzelnen Funktionen steuern soll.

Es sollte nicht überraschend sein, dass Oracle das eigene Serverless-Angebot ausweitet. Auf der Hausmesse Oracle Open World hatte Firmengründer Larry Ellison gegen den großen Konkurrenten AWS gestichelt. Dass weitere Produkte aus dem Hause Oracle folgen werden, die auf den umkämpften Cloud- und Serverless-Markt abzielen, war also wohl nur eine Frage der Zeit. Es bleibt abzuwarten, wie groß das Kuchenstück von Oracle sein wird. (bbo)