Gespräche gescheitert: Telekom kappt alle TelDaFax-Leitungen
Die Deutsche Telekom wird dem säumigen Telefon-anbieter TelDaFax am morgigen Donnerstag die Leitungen endgültig sperren.
Die Deutsche Telekom wird dem säumigen Telefon-Billiganbieter TelDaFax am morgigen Donnerstag die Leitungen endgültig sperren. Damit reagiere die Telekom auf ein Scheitern der Gespräche, teilte der Konzern am heutigen Mittwoch in Bonn mit. Die TelDaFax, ein Anbieter von Call-by-Call-Gesprächen über das Leitungsnetz der Telekom, habe keinen tragfähigen Schuldentilgungsplan für rund 90 Millionen Mark an Verbindlichkeiten bei der Telekom vorlegen können. Bisherige TelDaFax-Kunden müssen sich ab Donnerstagmittag ein neues Unternehmen suchen.
Das von Zahlungsunfähigkeit bedrohte Marburger Unternehmen hatte noch am Dienstag mitgeteilt, einen drohenden Konkurs mit einem neuen Eigentümer aus den USA abwenden zu wollen. Die US-Firma World Access aus Atlanta, die 70 Prozent der Anteile von TelDaFax übernommen hat, hatte angekündigt, sie werde für "gewisse Forderungen" der Telekom bis Anfang nächster Woche einstehen werde. Dann werde der Vorstand zusammentreten, um einen Finanzierungsplan für TelDaFax vorzulegen. Zuvor hatte die am Neuen Markt der Frankfurter Börse notierte TelDaFax wegen der Schulden ein Insolvenzverfahren beantragt.
Die Telekom macht nun ihre Drohungen wahr und schließt TelDaFax – bis auf die Notrufnummern 110 und 112 bei Preselection – alle Leitungen. Gespräche über die Service-Nummern 0180 und 0190 sowie Zugänge zum Mobilfunknetz und ins Ausland waren bereits seit kurzem nicht mehr möglich. Mit der Entscheidung, die anderen Leitungen erst an diesem Donnerstag ab 12.00 Uhr nicht mehr bereitzustellen, will die Telekom nach eigenen Angaben den TelDaFax-Kunden ermöglichen, ein anderes Unternehmen zu beauftragen und somit die telefonische Erreichbarkeit zu gewährleisten. (dpa) / (jk)