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IT auf der Raumstation: Rechner von der Stange

Statt sündhaft teurer Spezialrechner läuft auf der ISS ein HPC-Cluster mit Standardhardware, berichtet iX in seiner aktuellen Ausgabe 1/2019.

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IT auf der Raumstation: Rechner von der Stange
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jürgen Seeger

Hohe Rechenleistung im All war bislang ein Synonym für "extrem teuer". Doch weil heute auch bei der Raumfahrt die Controller mitreden dürfen, hat man bei der NASA das Konzept COTS umgesetzt, berichtet iX in seiner aktuellen Ausgabe 1/2019. Das Kürzel COTS steht für "Commercial Off The Shelf", vulgo Standardkomponenten, wie sie der Markt bereitstellt, und hat die Kosten um Faktoren gesenkt.

Im Rahmen des Projekts Spaceborn hat die amerikanische Raumfahrbehörde HPE-Cluster vom Typ Apollo xx40 mit einer Rechenleistung von einem TFlop/s ein Jahr lang ausprobiert. Die Rechner mussten die extremen Belastungen beim Start sowie die höhere Strahlenbelastung im Weltall aushalten – die ISS hat die schützende Hülle der Erdatmosphäre schon teilweise verlassen.

Um eventuell durch Strahlung verursachte Fehler feststellen zu können, lief eine baugleiche Installation im Labor auf der Erde. Beide Cluster-Instanzen erledigten die gleichen Aufgaben, das Abarbeiten von Benchmarks wie Linpack und HPCG. Die Ergebnisse wurden mehrmals täglich ausgetauscht und verglichen. Bislang wurden keine Abweichungen festgestellt, sodass die Installation jetzt in den Regelbetrieb gegangen ist.

Eine ausführliche Beschreibung des Spaceborn-Projekts und dessen Weiterungen für die Weltall-IT sind im Artikel in iX 1/2019 zu finden, der auszugsweise als Leseprobe online verfügbar ist. (js)