Mysteriöse Radioblitze: Teleskop findet im Probelauf 13 neue Fast Radio Bursts

In Kanada hat ein neues Teleskop schon im Probelauf und noch mit reduzierter Leistung 13 neue Fast Radio Bursts entdeckt, darunter einen wiederkehrenden.

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Mysteriöse Radioblitze: Teleskop findet im Probelauf 13 neue Fast Radio Bursts

Das Teleskop CHIME inm Südwesten Kanadas

(Bild: CHIME)

Lesezeit: 2 Min.

Kanadische Forscher haben mit einem neuen Radioteleskop schon in dessen Erprobungsphase mehr als ein Dutzend mysteriöse Fast Radio Bursts (FRB) entdeckt und blicken nun erwartungsvoll auf den Einsatz mit voller Kapazität. Sogar ein zweiter periodischer FRB ist darunter. Das teilten die Wissenschaftler auf einem Kongress der American Astronomical Society in Seattle und im Wissenschaftsmagazin Nature mit. Demnach gelangen die Funde mit dem Canadian Hydrogen Intensity Mapping Experiment (CHIME), das eigentlich die Ausbreitung des Universums messen soll, aber für die Suche nach den Radioblitzen ideal ist.

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Die mysteriösen kurzen Radioblitze, deren Ursprung noch nicht geklärt ist, wurden erst vor wenigen Jahren zum ersten Mal beobachtet und seitdem untersucht. Der erste FRB war 2007 entdeckt worden und bis zur Aktivierung von CHIME waren gut 50 hinzugekommen. Lediglich bei einer einzigen Quelle waren wiederholte Radioblitze registriert worden. Die sind für die Forscher bei der Suche nach dem Ursprung der FRBs besonders wertvoll, wissen sie doch nur hier, wohin sie ihre Geräte richten müssen. Dank CHIME gibt es nun eine zweite solche periodische Quelle, geführt unter der Bezeichnung FRB 180814.

Dank CHIME dürften nun rasch Hunderte dieser kurzen Radioblitze hinzukommen und deren Erforschung erleichtern. Deborah Good von der University of British Columbia, erwartet 1000 neue FRBs bis zum Jahresende und genug Daten, um einige der Rätsel rund um die Radioblitze zu lüften. Dabei soll auch helfen, dass CHIME Radioblitze in deutlich niedrigeren Frequenzen findet, als dies bislang möglich war. So sei nun ein FRB bei 400 Megahertz entdeckt worden, bislang lag der Rekord bei 700 Megahertz, berichtet Nature. In diesem Bereich verraten die Signale deutlich mehr über die Region ihrer Entstehung, erklären die Forscher.

Zum möglichen Ursprung der FRB gibt es bislang verschiedene Hypothesen, aber noch keine bewiesene Erklärung. Die Blitze könnten etwa bei der Verschmelzung zweier Neutronensterne entstehen oder von massereichen Schwarzen Löchern erzeugt werden. Einer Hypothese zufolge könnten sie aber auch auf einen Antrieb für interstellare Reisen hinweisen. Bei einer genauen Analyse des einzigen bisher bekannten wiederkehrenden Fast Radio Bursts FRB 121102 hatten Forscher vergangenes Jahr keine hinreichende Regelmäßigkeit gefunden. (mho)