Alphabet-Führung wegen Vertuschung sexueller Belästigungen verklagt

Zwei US-Pensionsfonds wollen Googles Fehlverhalten und die daraus entstandenen finanziellen Schäden beweisen. Google nahm bisher keine Stellung zu der Klage.

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(Bild: dpa, Omar Marques/SOPA Images via ZUMA Wire)

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  • dpa

Der Google-Mutterkonzern Alphabet sowie die Mitglieder dessen Verwaltungsrates sind wegen des Umgangs mit sexueller Belästigung im Unternehmen und eines Datenlecks von Aktionären verklagt worden. Dem Online-Riesen wird in der am Mittwoch bei einem Gericht des US-Bundesstaates Kalifornien eingereichten Klageschrift eine "Kultur der Verheimlichung" vorgeworfen. Stellungnahmen von Alphabet oder Google gab es zunächst nicht.

Im Oktober hatte ein Bericht den Konzern erschüttert, laut dem Google schützend die Hand über Führungskräfte hielt, denen sexuelle Belästigung oder Nötigung vorgeworfen wurde. Die nun eingereichte Klage beschuldigt den Verwaltungsrat, 2014 und 2016 eine direkte Rolle bei diesen Vertuschungen gespielt zu haben. Zudem sei eine Panne beim gefloppten Online-Netzwerk Google Plus verschwiegen worden, durch die ein Nutzerdatenleck entstand.

Die Anwälte der Kläger – zwei US-Pensionsfonds, die Alphabet-Aktien halten – wollen in dem Rechtsstreit beweisen, dass Google durch das Fehlverhalten des Verwaltungsrats Schäden in Höhe von "Hunderten Millionen Dollar" erlitten hat. Das sei etwa durch hoch dotierte Abfindungen für Manager geschehen, denen Belästigung vorgeworfen wurde. Die Klägeranwälte fordern Schadenersatz für die Aktionäre und eine gerichtliche Anordnung, dass Alphabet und Google Unternehmensführung und interne Kontrollen zum Schutz von Mitarbeitern und Investoren verbessern müssen.

Das Verfahren heißt Nothern California Pipe Trades Pension Plan et al vs. Alphabet et al und ist am Superiour Court des Staates Kalifornien, San Mateo County, unter der Az. 19 CIV 00149 anhängig.

(bme)