Terabit-Labor in Nürnberg eröffnet

Der bayerische Staatsminister hat ein gemeinsam vom Heinrich-Hertz-Institut (HHI) und Lucent Technologies betriebenes "Terabit-Labor Nürnberg" eröffnet.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der bayrische Staatsminister Erwin Huber hat gestern ein gemeinsam vom Heinrich-Hertz-Institut (HHI) und Lucent Technologies betriebenes "Terabit-Labor Nürnberg" eröffnet. Lucent stellt die Infrastruktur der kurz "TeraLab" genannten Einrichtung zur Verfügung. In das Projekt und begleitende Initiativen will Lucent Technologies bis 2004 insgesamt rund neun Millionen Mark investieren.

In Zukunft soll das Labor auch anderen Institutionen wie etwa Universitäten bei der Forschung und Entwicklung im Bereich optischer Kommunikation mit höchsten Datenübertragungsraten zur Verfügung stehen. Damit meint Lucent Systeme, die Daten künftig mit einer Geschwindigkeit von 160 Gigabit pro Sekunde auf einer Wellenlänge über eine Glasfaser übertragen.

Solche Systeme mit Datenraten von 160 GBit/s auf einer Wellenlänge stellen eine technische Herausforderung dar, da hier erstmals das OTDM-Verfahren (Optical Time Division Multiplexing) zum kommerziellen Einsatz kommen soll. Dabei werden Signale im optischen Bereich zeitlich ineinander verschachtelt. Wenn man mehrere OTDM-Signale zu je 160 GBit/s im Wellenlängen-Multiplex (Dense Wavelength Division Multiplexing – DWDM) kombiniert, ließen sich nach Ansicht von Lucent bei möglicherweise mehreren Hundert nutzbaren Wellenlängen Übertragungsraten im zweistelligen Terabit/s-Bereich erreichen. Üblich sind zurzeit bei Highend-Systemen Datenraten von zehn GBit/s auf einem Wellenlängenkanal bei bis zu 160 Kanälen auf einer Glasfaser.

Zwischen dem HHI und Lucent Technologies bestehen bereits seit 1998 enge wissenschaftliche Kontakte. Im Bereich Höchstbitratenübertragung arbeiten die Partner seit April 2000 zusammen. Im Oktober gelang es, auf einer Teststrecke der Deutschen Telekom im Feldversuch 160 GBit/s über 116 km zu übertragen. An dem Experiment war außer dem HHI und Lucent auch die Innovationsgesellschaft der Deutschen Telekom (T-Nova) beteiligt. (wst)