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Triumph Factory Custom

Triumph hat mit der TFC (Triumph Factory Custom) eine Abteilung ins Leben gerufen, die künftig edle und teure Sonderserien fertigen soll. Den Anfang macht die Thruxton TFC. Als Überraschung präsentiert TFC auch gleich das Nachfolgemodell der Rocket, des hubraumstärksten Serienmotorrads

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Triumph TFC 19 Bilder
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Triumph hat mit der TFC (Triumph Factory Custom) eine Abteilung ins Leben gerufen, die künftig aus Serienmodellen edle und teure Sonderserien fertigen soll. Den Anfang macht die Thruxton TFC. Als Überraschung präsentiert TFC auch gleich das Nachfolgemodell der Rocket, des hubraumstärksten Serienmotorrads.

Marketinginstrument

Die Idee ist nicht neu, aber sie funktioniert ganz ausgezeichnet als Marketinginstrument: Ein Hersteller fertigt eine limitierte Sonderserie mit teuren Komponenten und getunten Motoren und verkauft sie zu einem sehr hohen Preis. Harley-Davidson verfährt so mit seinen CVO-Modellen schon seit vielen Jahren, BMW begann mit den HP-Modellen im Jahr 2005.

Selbst wenn man sich das Edelmotorrad niemals wird leisten können, entfacht es doch Träume und lässt die ganze Marke in ihrer Leistungsfähigkeit glänzen. Die Käufer wiederum schätzen sich glücklich, dass ihnen eines der wenigen begehrenswerten Exemplare gehört. Nicht selten sind es Sammler, die weniger am Fahren als vielmehr am Besitzen interessiert sind. Der Marketingtext von Triumph betont auffallend, dass die Thruxton TFC einmalig ist und es sie nie wieder geben wird.

Kohlefasern zur Veredlung

Triumph hat also aus der schon sehr hübschen Thruxton R einen noch edleren Sportler im Retro-Look geformt. Die Halbschalenverkleidung gab es auch bisher schon in dem Styling-Paket „Track Racer“, doch die an der TFC besteht aus leichtem Kohlefaser-Kunststoff. Aus demselben Material wurden auch die Höckerabdeckung, der Vorderradkotflügel und die Fersenschützer gefertigt.

Das Credo für die Thruxton TFC lautete: Aufwertung. Ergo kam statt der eigentlich schon sehr gut funktionierenden Showa-Upside-down-Gabel eine sündhaft teure Öhlins-NIX30 zum Einsatz. Hinten wurden die beiden Öhlins-Feder-Dämpferbeine gegen noch höherwertige Exemplare des schwedischen Herstellers getauscht. Der Sattelbezug besteht nun aus Echtleder mit sichtbaren Nähten, die aufwendig gefräste Gabelbrücke ziert ein TFC-Logo und auch die beiden Schalldämpfer sind neu.

Zehn PS mehr

Ein wichtiger Unterschied der TFC- zur Serien-Thruxton (Test): Der Reihenzweizylinder hat mit 107 nun zehn PS mehr Leistung und mit 115 ein drei Nm höheres Drehmoment. Dazu kommen Kolben für eine höhere Verdichtung zum Einsatz, die Kanäle des Brennraums wurden überarbeitet, die Nockenprofile geändert und die Kurbelwelle erleichtert. Das i-Tüpfelchen sind dann die Schalldämpfer von Vance & Hines aus Titan mit ihren Kohlefaser-Kunststoff-Endkappen.

Triumph verkündet stolz, dass die Thruxton TFC über den gesamten Drehzahlbereich mehr Drehmoment abgibt. Dazu dreht der Motor höher, bislang lag die Maximalleistung bei 6750/min an, nun sind es 8000/min. Das volle Drehmoment von bulligen 115 Nm steht bereits bei unglaublich niedrigen 4850/min zur Verfügung, was den Motor in Verbindung mit der neu anerzogenen Drehfreude ein Muster an Elastizität werden lässt.

Fünf Kilogramm leichter

Gleichzeitig sank das Gewicht der Thruxton TFC, laut Triumph, um fünf Kilogramm, womit sie dann 223 kg auf die Waage bringen müsste (die Thruxton R mit dem Track-Racer-Paket wiegt 228 kg). Das ist zum einen dem Einsatz der Kohlefaser-Teile zu verdanken, zum anderen Nockenwellendeckeln aus Magnesium, dünnwandigeren Motorgehäuseteilen, einer leichteren Batterie und der abgespeckten Kurbelwelle.