Heizungsüberwachung mit dem Raspberry Pi Zero

An der Diagnosebuchse einer Therme lassen sich mit Optokoppler und Raspberry Pi Heizungsdaten abgreifen und für individuelle Analysen nutzen.

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Einfacher Heizungs-Datenlogger
Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Martin Williges
Inhaltsverzeichnis

Am Wärmespeicher meiner Heizung ist ein wasserführender Holzofen angeschlossen. Damit der Speicher nicht zu heiß wird, darf nicht beliebig lange Holz nachgelegt werden. Ich wollte mir nun die Kontrollgänge in den Heizungsraum sparen – herausgekommen ist ein Datenlogger, der interessante Parameter der Heizung von der Diagnoseschnittstelle liest und via Raspberry-Pi-Webserver zur Verfügung stellt. Die Daten habe ich außerdem genutzt, um viel über die Heizung zu lernen und ihr Regelverhalten zu optimieren.

Kurzinfo
  • Nachrichten der Heizungssteuerung dechiffrieren
  • Berührungsloses Auslesen mit Optokoppler und Raspberry Pi Zero
  • Heizungssteuerung über Kennlinie optimieren zum Energiesparen

Checkliste

  • Zeitaufwand: ein Wochenende, ein Tag zusätzlich pro unbekannten Sensorwert
  • Kosten: 20–30 Euro
  • Programmieren: Python, C, Linux-Kenntnisse
  • Löten: einfache Lötarbeiten
  • Elektronik: Elektronik-Grundkenntnisse

Bei einer Heizung mit Solarthermie befindet sich ein Speicher für das warme Wasser im Gebäude. Während kleine Anlagen nur das Brauchwasser erwärmen, verfügen Anlagen mit Heizungsunterstützung über einen Speicherinhalt im Bereich von 700 und mehr Litern. Da im Winter wenig Sonnenwärme anfällt, ist mein Holzofen wasserführend und an den Speicher angeschlossen.

Im Bild ist die Heizungsanlage stark vereinfacht dargestellt. Der Holzofen schaltet mittels Bimetallschalter die zugehörige Pumpe. Diese fördert bei Bedarf Wasser zum Ofen-Wärmetauscher. Das dort erhitzte Wasser wird unten in den 750-Liter-Speicher eingeleitet. Darin befindet sich oben der Brauchwasserspeicher. Die Temperatur im Speicher steigt von unten nach oben an (Schichtung). Das unten eingeleitete Wasser steigt so weit auf, bis es auf wärmeres Wasser trifft. Der Ofen sollte zum Verkalkungsschutz des Brauchwasserspeichers nicht mehr weiter betrieben werden, wenn die Temperatur unten im Speicher (Sensor T2) etwa 70°C erreicht hat.