Mini-PC Intel NUC mit erster 10-nm-CPU und Radeon-Grafik

Ein Mini-PC mit 10-nm-Dualcore-Prozessor und Radeon-RX-Grafik: Was nach sinnvollen Zutaten klingt, kann in der Praxis nicht ohne Zutun überzeugen.

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Intel NUC8i3CYSM
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Inhaltsverzeichnis

Der NUC8i3CYSM ist ein ultrakompakter Komplett-PC inklusive Arbeits- und Massenspeicher sowie einer Windows-10-Lizenz. Er wird von einem Zweikern-Prozessor mit Hyper-Threading angetrieben und verfügt mit AMDs Radeon RX 540 über eine bedingt spieletaugliche Grafikeinheit.

Damit ist der NUC8i3CYSM eines der wenigen Geräte, in denen eine Intel-CPU aus der 10-nm-Produktion zum Einsatz kommt. Diese neue Fertigungstechnik hatte Intels Ingenieuren in der Vergangenheit großes Kopfzerbrechen bereitet und den Konzern ein ums andere Mal gezwungen, seine Pläne nach hinten zu verschieben – aktuell plant man mit der Nachfolgegeneration Ice Lake im vierten Quartal 2019 in den Massenmarkt zu gehen. Der Chip im NUC8i3CSYM gehört der ersten 10-nm-Generation mit dem Codenamen Cannon Lake an und ist ihr bislang einziger öffentlicher Vertreter.

Der Core i3-8121U besitzt zwei Kerne mit Hyper-Threading, die integrierte Gen10-Grafikeinheit ist zugunsten einer Radeon RX 540 deaktiviert. Die CPU taktet selbst im 3,2-GHz-Singlecore-Turbo langsamer als vergleichbare Modelle der Kaby-Lake-Generation mit 14-nm-Technik – ein Indiz dafür, dass in der Fertigung längst nicht alles rund lief. Die größte augenfällige Neuerung: Der Prozessor beherrscht die Befehlssatzerweiterung AVX512 (AVX512F/CD/DQ/BW/VL, IFMA und VBMI). Der Rechendurchsatz steigt verglichen mit bisherigen Core-i-Prozessoren allerdings nicht, da die für AVX512 zuständige Vektoreinheit offenbar nur einfach ausgelegt ist, optional aber zwei AVX2(56)-Instruktionen parallel verarbeitet. Da AVX512 bisher nur in den High-End-Desktop-CPUs und manchen Xeons genutzt werden kann, ist Software, die die Vorteile nutzt, äußerst rar.