Intel erwirbt Alpha-Prozessortechnologie

Intel und Compaq bestätigen: Compaq verzichtet ab 2004 auf Alpha-Server und überträgt Intel die Technologie.

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Von
  • Andreas Stiller

Kaum war die virtuelle Tinte der mit Fragezeichen versehenen Newsmeldung über den Intel-Compaq-Deal trocken, da bestätigt Intel offiziell den Vertrag. Demzufolge wird Compaq vom Jahr 2004 an bei den 64-Bit-Servern ausschließlich IA-64 einsetzen. Intel bekommt von Compaq "signifikante Alpha-Mikroprozessor- und Compiler-Technologie, Werkzeuge und Ressourcen". Mehrere hundert Ingenieure, Software-Entwickler und Infrastruktur-Fachleute sollen zu Intel wechseln.

Zwar will Compaq noch zwei schnellere Alpha-21264-Prozessoren herausbringen und den Alpha 21364 (EV7) noch termingerecht fertigstellen; vom EV8 jedoch ist in dem Pressetext nicht die Rede. Gerade der von Joel Emer konzipierte EV8 war Intel ein Dorn im Auge, als mächtige, wenn nicht übermächtige Architektur. Allerdings wollen Compaq und Intel gemeinsam "fortgeschrittene Paralleltechniken für High-End-Computing" entwickeln. Vermutlich wird da das SMT-Konzept des EV8 einfließen.

Ob und wie viel Geld geflossen ist, wurde natürlich nicht mitgeteilt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Intel die jetzt freie Bahn für IA-64 einiges wert war. Compaq-Chef Capellas ist der Auffassung, dass die amerikanischen Wettbewerbshüter an dem Deal nichts auszusetzen haben, da ja noch Samsung als Hersteller von Alpha-Prozessoren im Rennen ist. Ob das die amerikanische Federal Trade Commission auch so sieht, wird man abwarten müssen. (as)