xDedic: illegaler Online-Marktplatz für gehackte Computer vom Netz genommen

In einer internationalen Aktion haben Strafverfolger einen Online-Marktplatz lahmgelegt, auf dem Zugriff auf gehackte Computer gegen Bitcoin verkauft wurde.

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xDedic: illegaler Online-Marktplatz für gehackte Computer vom Netz genommen

Besucher von xDedic bekommen nur noch das zu sehen.

(Bild: Europol)

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Strafverfolger aus mehreren Staaten, darunter auch vom Bundeskriminalamt, haben den illegalen Online-Marktplatz xDedic lahmlegt. Dort seien Zugänge auf gehackte Computer in aller Welt verkauft und Nutzerdaten angeboten worden, erklärte Europol. Der Polizeibehörde zufolge wurden die Server der Hintermänner beschlagnahmt und die zugehörigen Domains übernommen. Dort prangt demnach nun ein Warnhinweis mit den Logos der beteiligten Polizeiorganisationen aus Europa und Nordamerika. Die kriminellen Aktivitäten der Macher seien unterbunden worden.

Wie die Strafverfolger erläutern, konnten Nutzer auf xDedic nach kompromittierten Computern suchen, sortiert beispielsweise nach dem physischen Ort des gehackten Rechners, nach dem darauf laufenden Betriebssystem oder dem Preis für den Zugriff. Das Angebot sei auch nicht nur aus dem Darknet, sondern auch dem Internet heraus abrufbar gewesen. Die xDedic-Verantwortlichen hätten Server in aller Welt genutzt und die ihre Identitäten, aber auch die der Nutzer mittels Zahlungen in Bitcoin zu verheimlichen versucht. Unter den Opfern fanden sich demnach Behörden, Krankenhäuser, Anwälte, Rentenfonds und Universitäten. Insgesamt sollen Schäden in Höhe von 68 Millionen US-Dollar angerichtet worden sein.

Der Zugriff auf den Marktplatz ist demnach bereits am 24. Januar erfolgt. Neben dem BKA war demnach auch die US-Bundespolizei FBI und verschiedene andere Ermittlungsbehörden aus den USA beteiligt sowie Polizeibehörden der Ukraine und Strafverfolger aus Belgien. Die Zusammenarbeit hat demnach bereits Anfang 2018 begonnen und wurde auch aus der Europol-Zentrale heraus organisiert. (mho)