Software AG: Mit "Helix" gegen den Umsatzrückgang

Der Umsatz der Software AG sinkt, der Gewinn ist im Plus. Die Aktie verliert an Wert. Die "Helix"-Unternehmensstrategie soll den Umsatz wieder steigen lassen.

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Software AG: Schwacher Jahresschluss zum Firmenjubiläum

Das Gebäude der Software AG Unternehmenszentrale.

(Bild: Software AG)

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Die Software AG hat im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 865,7 Millionen Euro hinnehmen müssen. Ohne den negativen Einfluss von Wechselkursen in Höhe von 26,7 Millionen Euro wäre ein Plus von 2 Prozent drin gewesen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das operative Ergebnis liegt mit 272,9 Millionen Euro ebenfalls 2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Trotzdem konnte die Software AG ihren Gewinn für 2018 unter dem Strich um 17 Prozent auf 165,2 Millionen Euro und damit mehr als erwartet steigern.

Besonders gut lief es dem Geschäftsbericht der Software AG nach im Geschäftsbereich Cloud & IoT. Hier betrug das Wachstum währungsbereinigt 106 Prozent und nahm auf 30,3 Millionen Euro zu. Ohne den Bereich Cloud & IoT sank der Bereich Digital Business Platform (DBP) bestehend aus Lizenzen und Wartung jedoch von 441,6 Millionen auf 434,4 Millionen Euro. Der Bereich Lizenzen ging dabei von 176,7 Millionen auf 166,2 Millionen Euro währungsbereinigt um 4 Prozent zurück. Ein Plus von 5 Prozent konnte dagegen der Bereich Wartung verzeichnen, der von 264,7 Millionen auf 268,2 Millionen zunahm.

Der Umsatz im Bereich Adabas & Natural ging ebenfalls zurück. Der Rückgang von 223,7 Millionen auf 218,3 Millionen Euro im Jahresvergleich ergab aber währungsbereinigt ein Plus von 2 Prozent. Starke Einbußen musste die Consulting-Sparte mit einem Rückgang von sechs Prozent hinnehmen. Hier betrug der Umsatz nur noch 182,6 Millionen Euro.

Sanjay Brahmawar, der seit dem 1. August Vorstandsvorsitzender der Software AG ist, zeigte sich angesichts der Zahlen mit den Produkten der Software AG gut aufgestellt: "Die Software AG verfügt über starke Produkte, ein außergewöhnliches Team und eine solide Finanzlage. Die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahrs untermauern diese Stärken."

Für die kommenden Jahre soll die Software AG aber auf einen deutlichen Wachstumskurs gebracht werden. Brahmawar gab dazu einen Einblick in die neue Unternehmensstrategie mit dem Projektnamen "Helix". Dabei soll das Produktportfolio der Software AG umgebaut und vereinfacht werden. Der Bereich DBP soll künftig in die drei Sparten Integration & API, IoT & Analytics und Business Transformation aufgeteilt werden, die jeweils ihre eigenen Vermarktungsstrategien fahren sollen. Brahmawar verspricht sich davon ein höheres Wachstum. Künftig wolle das Unternehmen vor allem auf solche Produkte setzen, die das höchste Wachstumspotenzial aufweisen. Hier sollen dann Investitionen für Forschung und Entwicklung stärker gebündelt werden.

Zusätzlich wolle sich das Unternehmen künftig auf die Märkte konzentrieren, die ein überdurchschnittliches Wachstum versprechen und in den erkennbar sei, dass sich der Marktanteil "erheblich steigern" lasse. Namentlich nennt die Software AG Nordamerika, Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Auch in der APAC-Region (Asien-Pazifik) mit dem Schwerpunkt Japan und China solle investiert werden.

Für 2019 prognostiziert die Software AG ein deutliches Wachstum in den Bereichen DBP (ohne IoT & Cloud) zwischen 3 und 7 Prozent, für IoT & Cloud zwischen 75 und 125 Prozent. Bei Adabas & Natural erwartet das Unternehmen dagegen einen Umsatzrückgang um bis zu 5 Prozent.

Bei den Anlegern kamen diese Ankündigungen trotz der Gewinnmitteilung nicht besonders gut an: Die Aktie schmierte am Donnerstagvormittag auf 30,50 Euro ab. Am Vortag hatte sie noch bei 33,66 Euro gelegen. Mittlerweile liegt der Wert eines Anteilscheins bei 31,74 Euro. (olb)