FaceTime-Fix verzögert sich: Apple lässt Gruppenfunktion vorerst abgeschaltet

Apple hat sich für den Bug entschuldigt, der eine Fernaktivierung des iPhone-Mikros erlaubte. Man wolle künftig besser auf Sicherheitshinweise reagieren.

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Apples Neuheiten-Präsentation ist nicht in Kalifornien, sondern in New York angesetzt.

(Bild: dpa, Mark Lennihan/AP/Archiv)

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Von
  • Leo Becker

FaceTime-Nutzer müssen länger auf die Rückkehr der von Apple aus Sicherheitsgründen abgeschalteten Gruppen-Funktion warten. Ein ursprünglich für diese Woche angekündigtes Software-Update wird erst im Laufe der nächsten Woche bereitgestellt, wie das Unternehmen am Freitag gegenüber US-Medien mitteilte.

Über die Gruppenfunktion des VoIP-Dienstes war es möglich, das Mikrofon von iPhones, iPads und Macs aus der Ferne temporär zu aktivieren und so den Angerufenen ohne dessen Wissen für kurze Zeit zu belauschen. Nachdem das Problem für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt hatte, hat Apple die Funktion am vergangenen Dienstag in den frühen Morgenstunden Server-seitig abgestellt.

Man wolle sich bei "betroffenen Kunden und allen über die Sicherheitslücke besorgten Nutzern aufrichtig entschuldigen", teilte das Unternehmen mit – und bittet um Geduld. Das zuständige Entwickler-Team habe Gruppen-FaceTime sofort deaktiviert, "als es alle Details erfahren habe, um den Bug zu reproduzieren", betonte Apple. Zugleich stellt der Konzern in Aussicht, Prozesse zu verbessern, um Sicherheitshinweise von Nutzern "so schnell wie möglich" an die richtige Stelle weiterzuleiten. Man nehme die Sicherheit der eigenen Produkte "extrem ernst".

Werbung für die FaceTime-Gruppenfunktion entfernte Apple von seiner iPhone-Seite.

Ein Teenager hatte den Fehler Berichten zufolge schon am 19. Januar bemerkt. Die Mutter meldete diesen anschließend an verschiedene Stellen bei Apple, ohne dass eine konkrete Reaktion erfolgte.

Ein schließlich von ihr am 25. Januar eingereichter Bug-Report wurde Screenshots zufolge als Duplikat von Apple geschlossen. Man danke der Familie für den Bug-Report, erklärte Apple nun in der Mitteilung.

Der Bug wird auch juristische Nachspiele haben: Ein Anwalt hat Apple wegen der Schwachstelle bereits verklagt, er sei darüber während einer eidesstattlichen Aussage abgehört worden. In Kanada bereitet eine Kanzlei eine Sammelklage vor. Auch die New Yorker Staatsanwaltschaft hat sich eingeschaltet und will prüfen, ob der Konzern zu spät reagiert hat. (lbe)