UMTS: Multimedia Fehlanzeige
Bildtelefonie, aufwendige Multimedia-Angebote und Spiele sind laut einer Studie fĂĽr potentielle UMTS-Nutzer unattraktiv.
Bildtelefonie, aufwendige Multimedia-Angebote und Spiele sind für potentielle UMTS-Nutzer nicht attraktiv. Dies geht aus einer Studie hervor, die Taylor Nelson Sofres-Gruppe (TNS) durchgeführt hat. Demnach sehen die meisten der Befragten in UMTS ein Angebot, das sie vor allem für drei Dinge benötigen: den Abruf von Verkehrsinformationen, den Zugriff auf Nachrichten und das Versenden von E-Mails. Die Erklärung dafür ist nicht einmal abwegig: "Die potenziellen UMTS-Nutzer werden die heutigen Mobilfunk- und Internetnutzer sein", sagte Wolfgang Best vom deutschen Zweig der TNS-Gruppe. Und die sind über UMTS nur unzureichend aufgeklärt.
Im europäisch-amerikanischen Vergleich ist das Thema UMTS in Deutschland am bekanntesten. 44 Prozent der deutschen Mobiltelefonierer fühlen sich gut informiert. Dagegen meinen laut TNS 86 Prozent der Briten, sie seien schlecht oder überhaupt nicht über die dritte Mobilfunkgeneration informiert. In Italien behaupten das 77 Prozent der Befragten. Düster sieht es in den USA aus; dort verfügen neun von zehn Bürgern nach eigenen Angaben nur über unzureichende Informationen zu UMTS. Die Ergebnisse der Studie beruhen auf Befragungen von mehr als 13.000 Mobilfunk-und Internetnutzern in zwölf europäischen Ländern und den USA.
Nach Meinung der Autoren der Studie stehen die UMTS-Betreiber, die in Deutschland Ende 2002 mit ersten Diensten starten wollen, nun vor der Aufgabe, die Aufmerksamkeit für die neue Technik zu erhöhen und ihre Vorteile aufzuzeigen. WAP als Vorstufe zum mobilen Internet jedenfalls hat versagt, so legt die Studie nahe, und werde heute kaum genutzt.
Eines der größten Probleme, die WAP aufgeworfen hat, soll UMTS allerdings lösen. Bei 41 Prozent der deutschen Handybesitzer stellte TNS ein wachsendes Interesse fest, Waren und Dienstleistungen über eine UMTS-Handy zu beziehen. An vorderster Stelle (79 Prozent) würden dabei die Buchung oder Reservierung von Eintrittskarten liegen. An zweiter Stelle liegt der Kauf von Büchern oder CDs gefolgt von Reisetickets. Jüngere Sudien hatten beim M-Commerce das größte Manko von WAP gesehen. (em)