Smog auf dem Mond: Astrophysikerin für Weltraum-Ökologie als neues Fachgebiet

Mit ihrer Erkundung des Weltraums nimmt die Menschheit Einfluss auf eine zuvor unberührte Umwelt. Die Folgen dieser Aktivitäten im All könnten dramatisch sein.

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Astrophysikerin spricht sich für Weltraum-Ökologie als neues Fachgebiet aus

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Die Menschheit zieht es hoch hinaus – und dabei hinterlässt sie Spuren in der an sich unberührten Umwelt des Alls. Elena Nikoghosyan vom Byurakan Astrophysical Observatory hat dies zum Anlass genommen, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf den erdnahen Weltraum systematisch zu untersuchen und zusammenzufassen, mit welchen Faktoren sich die neue Wissenschaft der erdnahen Ökologie beschäftigen muss. Das berichtet Technology Review online in „Smog auf dem Mond“.

So gerieten schon durch jede der Apollo-Landungen jeweils etwa 20 Tonnen Abgase in die Atmosphäre des Mondes, die nicht einfach so verschwinden dürften. In jüngerer Vergangenheit nimmt das Interesse an der Erkundung des Mondes wieder zu. Laut Nikoghosyan wäre deshalb leicht vorstellbar, dass die einst makellose Mondatmosphäre einem dicken Smog aus Abgasen weicht.

Die offensichtlichste Folge menschlicher Aktivität im erdnahen Weltraums ist die Menge an Schrott, die dabei anfällt. Heute sind erdnah mehr als 17.000 Objekte zu finden, die groß genug sind, um vom Boden aus beobachtet zu werden; kleinere Objekte gibt es noch weitaus mehr. Bei 6 Prozent davon handelt es sich um noch aktive Satelliten. Der Rest sind kaputte Satelliten, aufgegebene Raketenhüllen und einfach Schrott, ein Großteil davon aus der Explosion der Treibstoffreste von Raketen.

Die große Sorge ist, dass dieser Schrott ein Kessler-Ereignis auslösen könnte (benannt nach dem NASA-Wissenschaftler, der als Erster darauf kam). Die Befürchtung: Ein Schrott-Partikel könnte auf einen anderen treffen, sodass mehr Schrott entsteht, der in einer Kettenreaktion letztlich weitere Satelliten zerstören und so den erdnahen Weltraum vollkommen ungeeignet für Satelliten machen könnte.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)