Mobilfunktarife für Vielsurfer: Wann lohnt sich eine Flatrate, wann ein Volumentarif?

Wer mobil mehr als drei Gigabyte pro Monat benötigt, kommt um einen Laufzeitvertrag kaum herum. Bei der Auswahl gilt es einiges zu beachten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 88 Kommentare lesen
Mobilfunktarife für Vielsurfer
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Urs Mansmann

Lange Zeit gab es in Deutschland keine echten Mobilfunk-Flatrates. Die Angst der Anbieter war groß, damit das Netz permanent zu überlasten. Im vergangenen Jahr brachte dann doch noch ein Anbieter nach dem anderen einen halbwegs bezahlbaren Flatrate-Tarif auf den Markt. Die Netze haben das überlebt. Allerdings sind die Tarife mit 65 bis 100 Euro pro Monat für die meisten Nutzer dann doch zu teuer. Wer mit 10 bis 60 Gigabyte hinkommt, kann zwischen zahlreichen deutlich günstigeren Volumentarifen wählen.

Größter Volumenfresser ist das Video-Streaming. Eine Stunde Videostreaming mit Full-HD-Qualität schlägt mit mehreren Gigabyte zu Buche. Audio hingegen benötigt selbst bei 320 kBit/s nur rund 150 Megabyte pro Stunde. Wer sein Volumen vorzugsweise dafür benötigt, muss nicht unbedingt zu einer Flatrate greifen. Es gibt einige Angebote mit einer optionalen Video- oder Audio-Streaming-Flatrate, bei der das fürs Streaming verbrauchte Volumen nicht angerechnet wird.

Die meisten Angebote kommen mit LTE, allerdings gibt es immer noch Ausnahmen. Bei einigen Anbietern muss man eine zusätzliche LTE-Option buchen. Das sollte man unbedingt tun, selbst wenn die Geschwindigkeit der Datenverbindung keine große Rolle spielt, denn die Netzabdeckung des LTE-Netzes ist dramatisch besser als die des UMTS-Netzes. Hat man kein LTE und ist UMTS nicht verfügbar, fällt das Handy ins GSM-Netz (2G) zurück. Eine Datenverbindung dort bietet maximal 56 kBit/s und ist für moderne Smartphones schlicht unbrauchbar.

Ein besonderes Augenmerk sollte man darauf richten, welches Netz zum Einsatz kommt. Die Telekom und Vodafone haben ihre Netze auch außerhalb der Ballungszentren ordentlich ausgebaut. In Netztests belegen die beiden Anbieter stets die beiden ersten Plätze. Das Netz von O2 landet in aller Regel abgeschlagen auf dem letzten Platz. In Großstädten ist die Abdeckung zwar gut, aber in ländlichen Gebieten weist es große Versorgungslücken auf. Spricht ein Anbieter von D-Netz-Qualität, meint er damit, dass er die Netze von Telekom oder Vodafone verwendet, die ihren Dienst im D-Netz in den 90er-Jahren aufnahmen.

Seit die Anbieter Smartphone-Erwerb und Laufzeitvertrag sauber trennen, gibt es viele Angebote wahlweise auch mit kurzer Laufzeit. Wer dennoch für zwei Jahre abschließt, findet sich schnell in der Kostenfalle: Nach einem Jahr sind Neukundenverträge deutlich günstiger geworden. Der Provider bietet dann einen Wechsel an – der Preis dafür ist, dass die Laufzeit von vorne beginnt. Wer aus diesem Zyklus ausbrechen will, bezahlt dann viele Monate lang zu viel für die Leistung. Besser ist es, von vorneherein einen Vertrag mit kurzer Laufzeit zu schließen. Lange Laufzeiten nutzen ausschließlich dem Anbieter.

Mehr zur Auswahl des passenden Tarifs lesen Sie in c't 4/2019:

(uma)