Lieber solo vor YouTube: Nur wenige gucken Fernsehen mit der Familie

Fernsehen ist schon lange nicht mehr das klassische Familienritual wie zu Zeiten von "Wetten, dass..?". Naht das Ende des linearen Fernsehens?

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Lieber solo vor YouTube: Nur wenige gucken Fernsehen mit der Familie

(Bild: JESHOOTS-com)

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Von
  • dpa

Fernsehen gucken ist kein Gemeinschaftserlebnis mehr. Fast die Hälfte der Deutschen (48 Prozent) sieht sich Filme, Serien oder TV-Shows alleine an. Nur ein kleiner Teil bevorzugt es, zusammen mit Freunden (2 Prozent) oder mit der Familie (11 Prozent) zu gucken, wie eine neue Studie zum Bewegtbildkonsum zeigt. Vergleichsweise verbreitet ist demnach noch das Fernsehgucken zu zweit mit dem Partner (39 Prozent).

Aber ein klassisches Familienritual wie zu Zeiten, als Thomas Gottschalk noch die ZDF-Samstagabendshow "Wetten dass..?" moderierte und zum Teil 20 Millionen Menschen zuschauten, ist Fernsehen nicht mehr. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von Statista im Auftrag der Initiative nextMedia.Hamburg. Für die wurden vom 7. bis 12. Januar 1000 Menschen in Deutschland online befragt.

Gerade die Jüngeren zwischen 18 und 29 Jahren gucken demnach vor allem alleine (61 Prozent), bei den Älteren zwischen 50 und 65 Jahren ist es fast die Hälfte (47 Prozent). Fast genau so viele der Älteren gucken Fernsehen meistens zu zweit (43 Prozent).


Auch in anderer Hinsicht gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Generationen: Die 18- bis 29-Jährigen nutzen bevorzugt inzwischen Videoplattformen wie YouTube (81 Prozent) und Video-on-Demand-Angebote (73 Prozent) – deutlich mehr als lineares Fernsehen (67 Prozent). Bei den 50- bis 65-Jährigen guckt die große Mehrzahl (87 Prozent) klassisches Fernsehen, nur eine Minderheit (35 Prozent) wählt Video on Demand.

Auseinander klaffen wohl auch deswegen auch die Einschätzungen mit Blick auf die Zukunft des Fernsehens: Bei den 18- bis 29-Jährigen glaubt eine Mehrheit (65 Prozent), dass es 2028 kein lineares Fernsehen mehr geben wird. Von den Älteren zwischen 50 bis 65 ist die die große Mehrzahl (70 Prozent) der Ansicht, das treffe eher nicht zu. (mho)