Philips stellt eigene Handy-Produktion ein

Der niederländische Konzern gibt die verlustreiche Herstellung von Mobiltelefonen an einen chinesischen Elektronik-Konzern ab.

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  • JĂĽrgen Kuri

Nun ist es offiziell: Philips gibt, ähnlich wie der schwedische Konzern Ericsson, die eigene verlustreiche Handy-Produktion auf. Das gab das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam bekannt. Nach skeptischen Äußerungen des Philips-Managements über den Erfolg der Handy-Sparte war ein solcher Schritt in der Branche bereits erwartet worden.

Teile des Entwicklungsprogramms und der Produktion von Handys will der niederländische Konzern in eine Partnerschaft mit der China Electronics Corporation (CEC) einbringen. Über die grundsätzliche Neuordnung des Geschäfts mit Mobiltelefonen sind nach Angaben des Konzerns noch Gespräche mit dem Betriebsrat vorgesehen. Für die Neuordnung des Handy-Bereichs will Philips 300 Millionen Euro bereitstellen. Diese Summe, die im zweiten oder dritten Quartal fällig werden soll, komme zusätzlich zu früher angekündigten Kosten zur Umstrukturierung bei Komponenten und Verbrauchs-Elektronik (350 Millionen Euro) sowie bei Halbleitern (90 Millionen Euro).

CEC wird die bisherige Minderheitsbeteiligung an einem Gemeinschaftsunternehmen mit Philips in Shenzen (China) aufstocken. AuĂźerdem ĂĽbernimmt CEC einen Teil der Forschungs- und Entwicklungsressourcen von Philips sowie Design und Know-how fĂĽr GSM-Mobiltelefone. Philips werde sich kĂĽnftig vor allem auf diese Rolle als Technologie-Lieferant konzentrieren, meinte der neue Philips-Chef Gerard Kleisterlee: "Mit den Halbleiter- und Komponenten-Sparten ist Philips ein wichtiger Anbieter von drahtloser Technologie fĂĽr Mobiltelefon-Hersteller." Handys mit den Philips-Label soll es aber weiterhin geben: Man wolle Mobiltelefone unter dem Namen Philips verkaufen, soweit dies Gewinn bringe, meinte Kleisterlee. (jk)