Trump will mehr künstliche Intelligenz made in USA

Nationale Sicherheit und Bürgerrechte, Datenschutz und amerikanische Werte, Lebensqualität und Wirtschaftswachstum – das und mehr soll US-dominierte KI bringen.

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Trump hält sitzend ein Dokumentenmappe hoch hinter ihm steht etwa ein Dutzen Leute stramm und lächelt

Soeben hat Donald J. Trump seine Executive Order on "Maintaining American Leadership in Artificial Intelligence" unterzeichnet.

(Bild: The White House (gemeinfrei))

Lesezeit: 3 Min.

Zur "Erhaltung der amerikanischen Führung bei künstlicher Intelligenz" hat US-Präsident Donald Trump am Montag einen präsidenziellen Befehl erlassen. Er lässt einige Arbeitskreise einrichten und befiehlt Bundesbehörden, künstliche Intelligenz zu fördern, wo es nur geht.

Im Zentrum der "American AI Initiative" steht die Vormachtstellung der Vereinigten Staaten. Zusätzliche Mittel oder Mitarbeiter kann Trump nicht beibringen, aber er forciert die Veröffentlichung von Bundesdaten.

"Künstliche Intelligenz verspricht das Wachstum der US-Wirtschaft voranzutreiben, unsere wirtschaftliche und Nationale Sicherheit zu stärken und unsere Lebensqualität zu verbessern", leitet Trump seinen Befehl ein. "Fortdauernde amerikanische Führung in KI ist von höchster Wichtigkeit, um die wirtschaftliche und Nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten zu erhalten, und die globale Entwicklung von KI in einer Weise zu formen, die mit den Werten, Regeln und Prioritäten unserer Nation übereinstimmen."

Da Trump selbst nicht über die Verteilung von Budgetmitteln entscheiden kann, verlangt er von Bundesbehörden, die Förderungen für Forschung und Entwicklung vergeben, spätestens ab 2020 KI im Rahmen ihrer Budgets vorrangig zu fördern. Außerdem sollen sie Zusammenarbeit mit allen möglichen Nicht-Bundes-Einrichtungen suchen. Auch bei der Stipendienvergabe soll KI im Mittelpunkt stehen, wobei aber nur US-Staatsbürger profitieren sollen.

Schlagseite c't 17/2017

(Bild: c't/Ritsch+Renn)

Als weitere Methode zur Förderung der KI-Entwicklung hat das Weiße Haus die Verfügbarkeit von Daten ausgemacht. Daher sollen alle Bundesbehörden ihre Daten besser der Forschung zur Verfügung stellen, dabei aber "Sicherheit, Datenschutz und Vertraulichkeit" wahren. Eine bessere Inventarisierung von Daten, KI-Modellen und Source Codes soll diese leichter auffindbar machen. Um herauszufinden, was die Forscher wie brauchen, ordnet Trump öffentliche Konsultationen an.

Zudem sollen Behörden vom Verteidigungsminister bis zur NASA mehr Kapazitäten ihres High-Performance-Computing für künstliche Intelligenz einsetzen. Eine hochrangige Arbeitsgruppe soll weitere Vorschläge ausarbeiten, wie Bundesbehörden künstliche Intelligenz vorantreiben können.

Der Wirtschaftsminister soll einen Plan für die Beteiligung von Bundeseinrichtungen an der Entwicklung technischer Standards und damit verbundener Werkzeuge ausarbeiten. Ziel sind "verlässliche, robuste und vertrauenswürdige KI-Systeme". Ausdrücklich wünscht Trump dabei auch die Beteiligung an internationalen Standardisierungsgremien, "mit dem Ziel, die technische Führungsrolle der Vereinigten Staaten herzustellen oder zu unterstützen".

Trumps Berater für Nationale Sicherheit John Bolton soll die Ausarbeitung eines "Aktionsplans" organisieren. Hier geht es darum, die US-Wirtschaft vor "strategischen Mitbewerbern und feindlichen Nationen" zu schützen. Aus der Einleitung geht hervor, dass Trump insbesondere verhindern will, das unerwünschte Subjekte US-Firmen mit KI-Knowhow kaufen. (ds)