Letsbuyit.com im Visier der Börsenaufsicht (Update)
Das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel hat eine förmliche Untersuchung gegen den Co-Shopping-Anbieter Letsbuyit.com wegen Insider-Handel eingeleitet.
Das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel (BaWe) hat eine förmliche Untersuchung wegen Insiderhandel mit Aktien des Co-Shopping-Anbieters Letsbuyit.com eingeleitet. Der förmlichen Untersuchung war eine Routineprüfung voraufgegangen. Den Verdacht der Behörde schürte dabei die ungewöhnlich starke Nachfrage nach dem Letsbuyit-Wertpapier kurz vor einer Pflichtmitteilung des Unternehmens vom 25. Januar 2001; rund einen Monat nach dem Konkurs des Internet-Anbieters.
Letsbuyit hatte in der Pflichtmeldung den Abschluss einer Finanzierungsrunde mit neuen Investoren und die Rücknahme des Antrags auf Anschlusskonkurs gemeldet. An der Runde soll sich nach Aussagen von Letsbuyit auch Kim Schmitz, vielen noch bekannt unter seinem Hackernamen Kimble, mit einer namhaften Summe beteiligt haben und war kurzzeitig als Retter von Letsbuyit gefeiert worden. Die Ad-hoc-Meldung zur gesicherten Finanzierung hatte den Kurs des Letsbuyit-Wertpapiers kurzzeitig um etwa 100 Prozent in die Höhe getrieben.
Nach den Worten der BaWe-Sprecherin Sabine Reimer richtet sich der Verdacht, nicht konkret gegen Führungskräfte und Mitarbeiter des Unternehmens. Ermittelt werde vielmehr gegen "alle, die im entsprechenden Zeitraum besagte Aktien gekauft haben. "Dass darunter auch Letsbuyit-Mitarbeiter gewesen sein können, unterstellen wir nicht. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen." Ob auch gegen Kim Schmitz ermittelt wird, konnte die Sprecherin "nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren". Außerdem prüfe die Behörde routinemäßig den Handel mit Letsbuyit-Aktien vor dem 20. Juni 2001. An diesem Tag hatte der Co-Shopping-Anbieter eine Zusammenarbeit mit Karstadt/Quelle angekündigt. (em)