Löten in der Nano-Welt
Wissenschaftler der Universität Ulm haben die Grundlagen für die Verschaltung künftiger nanoelektronischer Bauteile geschaffen.
Wissenschaftler der Universität Ulm haben die Grundlage für die Verschaltung künftiger nanoelektronischer Bauteile geschaffen. Sie fanden eine Methode, um in einem Elektronen-Mikroskop Nano-Komponenten zusammenzulöten. Das meldet das Wissenschaftsmagazin Nature auf seiner Internet-Seite.
Die Ulmer Physiker fokussierten den Elektronenstrahl des Mikroskops auf die Kreuzungsstelle zweier Nanoröhrchen. Normalerweise unerwünschte Verunreinigungen aus Kohlenwasserstoffen bekommen dann die Rolle des Lötzinns in der Nano-Welt: Der Strahl wandelt die an der Oberfläche der Röhrchen haftenden Moleküle in amorphen Kohlenstoff um. Dieser Grafit, ein elektrischer Leiter, bildet eine mechanische Verbindung zwischen beiden Röhrchen. Damit ist auch der elektrische Kontakt hergestellt. Die Wissenschafler veröffentlichten ihre Arbeit jetzt in der Fachzeitschrift Nano Letters.
Nach Aussagen von Florian Banhart von der Universität Ulm könnte die neue Methode zum Aufbau molekularer Schaltkreise dienen. Einfache nanotechnische Transistoren sind bereits im Labor entwickelt worden. Auch für die Nanoröhrchen ergeben sich neue Perspektiven: "Nanoröhrchen können halbleitend oder leitend sein. Werden zum Beispiel zwei von ihnen zusammengefügt, erhält man eine einfache Diode." (thd)