Apples erweiterte Software-Abos sollen Ex-Abonnenten zurückgewinnen

Um Nutzer nach der Kündigung zum erneuten Abo-Abschluss in iPhone- und Mac-Apps zu locken, können Entwickler bald Rabatte einräumen.

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iPhone X

Ein Mann hält ein iPhone X in der Hand. Qualcomm hatte im Dezember ein Verkaufsverbot für die iPhone-Modelle 7, 8 und X in Deutschland erstritten.

(Bild: dpa, Lino Mirgeler)

Lesezeit: 2 Min.

Apple baut die Bezahlschnittstelle für Abonnements mit automatischer Verlängerung aus: App-Anbieter erhalten demnächst die Option, ehemaligen Abonnenten ein Rabattangebot zu unterbreiten, wie das Unternehmen in den Veröffentlichungsnotizen zur jüngsten Beta von iOS 12.2 mitteilte. Das lasse sich einsetzen, um Abonnenten "nach der Kündigung zurückzugewinnen".

Ob diese Angebote auch per Push-Nachricht auf dem iPhone zugestellt werden, bleibt vorerst offen. Apple nutzt diese Taktik seit längerem selbst, um Nutzer mit einem kostenlosen Monat wieder zum Abonnieren von Apple Music zu bringen.

Bestehenden Abonnenten können Entwickler künftig ebenfalls Angebote in Apps unterbreiten, um sie etwa zu einem Upgrade auf eine teurere Abo-Stufe zu locken, erklärt Apple weiter. Die angekündigten Neuerungen sind eine Erweiterung von Apples Framework StoreKit und lassen sich von Entwicklern in iOS- und Mac-Programme integrieren.

iPhone-Apps setzen immer häufiger auf Abonnements.

Bislang ist es Anbietern von Apps nur möglich, Neukunden ein Angebot mit einem günstigeren Einführungspreis oder einer kostenlosen Probephase zu unterbreiten – ehemalige Abonnenten können diese Einführungsangebote später nicht erneut wahrnehmen.

Die Abos verwandeln sich im Anschluss automatisch in ein zahlungspflichtiges Abonnement, dies wird längst auch von Betrügern genutzt, um Anwender in Abofallen zu locken.

Für Apple stehen beim Software-Verkauf längst alle Zeichen auf Abo. Das Unternehmen prognostizierte jüngst, die Anzahl der Abonnements überschreite im kommenden Jahr die Marke von 500 Millionen. Das umfasst sowohl Abonnements der hauseigenen Dienste des Unternehmens sowie über Apples Bezahlschnittstelle abgeschlossene Abos in Apps von Drittanbietern. An diesen verdient der iPhone-Hersteller im ersten Jahr einen Anteil von 30 Prozent, ab dem zweiten Jahr 15 Prozent mit. Abos sind ein wichtiger Pfeiler für Apples Dienstesparte, die inzwischen der größte Geschäftszweig hinter dem iPhone ist – und eine Bruttogewinnmarge von über 60 Prozent aufweist. (lbe)