Entwicklungsumgebung: Qt Creator 4.9 bringt eine übersichtlichere Analyse

Die Entwicklungsumgebung hat eine verbesserte UI für den Clang-Analyzer an Bord. Auch die LSP-Anbindung hat das Team erweitert.

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Qt Creator 4.9 bringt eine übersichtlichere Analyse
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Die Qt Company hat eine erste Betaversion von Qt Creator 4.9 veröffentlicht. Die Neuerungen der vor allem auf das Erstellen von Anwendungen mit der C++-Klassenbibliothek Qt ausgelegten Entwicklungsumgebung beziehen sich diesmal in erster Linie auf die im Vorgänger eingeführte Anbindung an das Language Server Protocol und das Nutzer-Interface für den Clang Analyzer.

Die UI für die Analyse über Clang bietet nun eine Gruppierung nach Dateien und enthält neuerdings eine Auflistung der Diagnose über die Header-Dateien. Vor allem bei den Fix-its für die automatisierte Codeverbesserung gibt es hilfreiche Neuerungen: Sie zeigen nun Details darüber an, was sie beim Anwenden der vorgeschlagenen Verbesserung ändern. Außerdem sind zwischenzeitlich geänderte Dateien vor den Fix-its geschützt. Für eine bessere Übersicht lassen sich für Inline-Diagnosen im Code-Editor individuelle Checks über einen Button im Tool-Tip ausblenden.

Mit dem im Herbst 2018 erschienenen Qt Creator 4.8 hielt das von Microsoft, Red Hat und Codenvy entwickelte Language Server Protocol (LSP) Einzug in die Entwicklungsumgebung. Es trennt die Logik für einzelne Programmiersprachen beziehungsweise Protokolle von der Entwicklungsumgebung. Ein lokaler Server übernimmt spezifische Vorgänge wie die Autovervollständigung oder das Erkennen von Fehlern. Clients für die LSP-Anbindung haben unter anderem Visual Studio Code, Eclipse und Atom an Bord.

Die im Vorgänger noch recht begrenzte Anbindung an LSP hat das Team nun erweitert. Unter anderem ist nun "Find Usage" integriert, und der Language Server darf neuerdings Änderungen im Code zur Fehlerbehebung oder zum Refactoring vorschlagen. Nach wie vor übernimmt das interne Highlighting-Tool von Qt Creator die Codehervorhebung. Entwickler müssen den LSP-Client über Help | About Plugins beziehungsweise für macOS mit Qt Creator | About Plugins aktivieren. Die Konfiguration erfolgt über Tools | Options | Language Client.

Unter Windows arbeitet Qt Creator nun mit Visual Studio 2019 zusammen. Mac-Entwickler können neuerdings die Touch Bar nutzen. Unter Linux ist das Performance-Profiling-Werkzeug Perf integriert, das sich sowohl lokal als auch remote verwenden lässt. Der QML-Parser ist nun auf Qt 5.12 und unterstützt ES7 (ECMAScript 2016).

Weitere Details lassen sich dem Qt-Blog entnehmen. Die Open-Source-Variante ist auf der Qt-Site in der Rubrik Pre-releases verfügbar. Nutzer der kommerziellen Version können die Beta über das Qt-Portal herunterladen. Fehler lassen sich über den Bug-Tracker melden. (rme)