Schweiz: 5G-Mobilfunk startet bereits im März – teilweise

Kaum sind in der Schweiz die neuen 5G-Frequenzen versteigert, wird auch schon der erste Teilstart bekannt. Bereits im März soll es losgehen.

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5G

(Bild: dpa, Mark Schiefelbein/AP)

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Von
  • Tom Sperlich

Zwei Wochen nach dem Ende der Frequenzauktion, bei denen Sunrise, Swisscom und Salt sich die neuen Mobilfunkfrequenzen für vernünftige 379.3 Millionen Franken (rund 334 Mllionen. Euro) ersteigert hatten, gibt Sunrise bereits Gas. Kommenden Monat wird das 5G-Auktionsresultat rechtskräftig und auch die Konzession soll dann spätestens bei den Mobilfunkbetreibern eintreffen. In der Folge soll es Mitte März auch gleich losgehen, mit dem Sunrise-Angebot "5G for People", in dem zunächst rund 100 ausgewählte 5G-Kunden (Privat- und Geschäftsanwender) mit bis zu 1 Gbit/s über Mobilfunk und via der "Sunrise Internet Box 5G" (5G-WiFi-Hotspot) die fünfte Mobilfunkgeneration nutzen können.

Bis Ende März sollen dann bereits 150 Schweizer Orte mit 5G erschlossen sein, von größeren Kommunen wie Dietikon mit 27.000 Einwohnern bis hin zu Dörfern wie Autafond mit 74 Beweohnern. In dieser ersten Phase will sich das Telekommunikationsunternehmen auf "Glasfaser durch die Luft" (Sunrise) fokussieren, als Alternative zu nur gelegentlich vorhandenen Glasfaserkabeln und zu langsamen DSL-Verbindungen. Das gilt insbesondere für die Unternehmenskunden sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen in suburbanen und ländlichen Gebieten. Alle 150 Gemeinden sollen dann bereits eine "5G-Bevölkerungsabdeckung" zwischen 80 und 98 Prozent der lokalen Einwohnerschaft aufweisen.

Laut Presseberichten will Sunrise bis Mitte des Jahres darüber hinaus auch Netzwerkangebote für Unternehmen aufnehmen, die auf 5G basieren ("Indoor Coverage Lösungen"). Noch etwas später in diesem Jahr will Sunrise Hochbreitband-Internet, ein umfangreiches TV-Angebot sowie Telefonie außerhalb der Ballungszentren über 5G anbieten.

Dass Sunrise 5G zunächst in den suburbanen beziehungsweise ländlichen Regionen der Schweiz lanciert, hat durchaus praktische Gründe: "In den großen Städten sind bei vielen Standorten die Kapazitäten schon zu 90 Prozent ausgelastet. Wir können kaum noch ausbauen", sagte Sunrise-Chef Olaf Swantee am Donnerstag nach der Bekanntgabe der Ausbaupläne zur Nachrichtenagentur AWP. Die noch geltenden Grenzwerte der schweizerischen Strahlenschutzverordnung lassen eine intensivere Nutzung der Antennen nicht zu.

Die Swisscom, die sich bei der kürzlichen Auktion die meisten Frequenzblöcke ersteigerte, plant bis Ende des Jahres 60 Städte und Gemeinden punktuell mit 5G zu versorgen. Salt will die 5G-Technik im dritten Quartal 2019 einführen. (mho)