Weniger Miner-Belohnung: Ethereum-Update "Constantinople" am 28. Februar

Weniger Geld für Miner, eine verschobene "Difficulty Bomb" und kein Proof-of-Stake: Das ist der Hard Fork für Ethereum, der Donnerstag aktiviert werden soll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Weniger Miner-Belohnung: Ethereum-Update "Constantinople" soll Donnerstag kommen

(Bild: ethereum.org)

Lesezeit: 3 Min.

Mit Erreichen des Blocks Nummer 7.280.000, voraussichtlich im Laufe des 28. Februars, soll im Netzwerk der Kryptogeldplattform Ethereum ein Update aktiviert werden. Die Constantinople getauften Regeländerungen sind ein Hardfork – also nicht abwärts kompatibel mit älteren Clients. Betreiber eines vollwertigen Netzwerkknotens sowie Miner sollten ihre Client-Software vorher auf die aktuelle Version bringen, mahnen die Ethereum-Entwickler. Nutzer von Web-, Mobil- und Börsenwallets sowie von Hardwarewallets müssten nicht weiter aktiv werden, sofern der Anbieter dahinter nicht anderes verlauten ließ.

Das Update bringt unter anderem eine erneute Verringerung der Minerbelohnung mit sich – von 3 Ether auf 2 Ether für das Finden eines gültigen Blocks. Ebenfalls soll der als "Difficulty Bomb“ beziehungsweise "Ice Age“ bezeichnete Mechanismus um 12 Monate nach hinten verschoben werden. Der sorgt dafür, dass die Schwierigkeit der Mining-Berechnung exponentiell ansteigt – statt wie bei Kryptowährungen sonst in einem regelmäßigen Abstand auf die versammelte Rechenleistung der Miner angepasst zu werden. Da die Rechnerleistung kaum exponentiell mitsteigen dürfte, würde das dazu führen, dass die Erzeugung von neuen Blöcken immer langsamer läuft und die Miner immer weniger verdienen.

Die Idee dahinter ist eigentlich, dass so Zeitdruck für den Ausstieg aus dem bisherigen Mining mit dem stromhungrigen Proof-of-Work geschaffen werden soll. In der Praxis verschiebt die Entwickler-Community die Difficulty-Zeitbombe aber immer wieder nach hinten, weil man mit Alternativen nicht schnell genug vorankommt.

Eins der langfristigen Ziele der Ethereum-Entwickler ist der Umstieg auf Proof-of-Stake. Das Recht auf Erzeugung eines neuen Blocks wird dabei nicht mehr über den Arbeitsbeweis mit Hashwert-Berechnung verteilt, sondern über reinen Kapitaleinsatz. Wer Ether auf eine bestimmte Adresse einzahlt und dort belässt, hat damit die je nach Höhe des Einsatzes zunehmende Chance, Validator eines neuen Blocks zu werden und die Belohnung dafür einzustreichen. Aber diese Protokolländerung lässt nach wie vor auf sich warten. Eigentlich war ein Mischbetrieb von Proof-of-Work und Proof-of-Stake schon für 2018 angekündigt, dann aber wieder verschieben worden.

Auch mit diesem Update ist man wohl noch nicht so weit. Eigentlich sollte Constantinople auch schon Mitte Januar kommen, wurde aber wegen schwerwiegender Bugs verschoben, Ebenfalls am 28. Februar soll deshalb noch ein weiteres Update namens St. Petersburg aktiviert werden, dass die im Januar in verschiedene Testnetze eingeführten Bugs des Constantinople-Updates ausbügeln soll.

Abgesehen von verschobener Difficulty-Bomb und weniger Minerbelohnung bringt Constantinople Detailänderungen, wie etwa dass bitweise Verschiebungen nun auch als native arithmetische Operation in der Ethereum Virtual Machine ausgeführt werden können. Weitere Details finden sich im Blog-Eintrag der Entwickler. (axk)