Windkraft: So klappt Vogelschutz bei Windrädern

Früher galten Windräder als die umweltfreundliche Technologie schlechthin, doch mit steigender Zahl mehren sich die Probleme. Was hilft? Fragen und Antworten.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Windkraft: So klappt Vogelschutz bei Windrädern

Künftig sollen Windräder automatisch abschalten, wenn ihnen Vögel zu nahe kommen.

(Bild: J. Marijs/ Shutterstock)

Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Joseph Scheppach
Inhaltsverzeichnis

Gefahren für Vögel, Meerestiere, Anwohner - vielleicht sogar das regionale Klima. Die Nebenwirkungen der Windkrafttechnologie treten immer mehr zutage. Wir nehmen mögliche Lösungen unter die Lupe.

"Würde man den US-Strombedarf allein mit Windkraft decken, hätte dies in den USA eine Erhöhung der Temperatur um 0,24 Grad zur Folge", so das Ergebnis einer Studie, die Lee Miller und David Keith von der Harvard University letzten Herbst im Fachjournal "Joule" veröffentlicht haben. Die beiden Physiker beschäftigen sich seit Längerem mit diesem Effekt. Bereits im Jahr 2012 stellten sie bei Messungen an Windfarmen in Texas fest, dass sich die Luft in Bodennähe rund um die Anlagen um bis zu 0,7 Grad Celsius erwärmt hatte. "Betrachtet man die Entwicklung der Windkraft in den nächsten zehn Jahren, dann hat diese Energiegewinnung in gewisser Weise mehr Einfluss auf das Klima als Kohle oder Gas", urteilten die US-Forscher damals.

Grund für den Effekt ist nach ihrer Analyse, dass Windräder die Luftströme in ihrer Umgebung verändern: Die hoch aufragenden Mühlen bremsen den Wind durch ihren Reibungswiderstand. Gleichzeitig verwirbeln ihre Rotoren die Luft und sorgen so dafür, dass Feuchtigkeit und Wärme aus höheren Schichten nach unten gelangen – die Temperatur am Boden steigt.