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Third-i: Aufs Smartphone starrend durch die Welt

Eine Kombi aus Handyhülle mit Kamera und App soll die Smartphone-Nutzung in der Öffentlichkeit sicherer machen und AR auf die Sprünge helfen.

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Third-i: Aufs Smartphone starrend durch die Welt

(Bild: heise online / Nico Jurran)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Menschen, die in der Öffentlichkeit beim Gehen auf ihr Handy starren und komplett die Welt um sich herum vergessen, gehören heute weltweit zum alltäglichen Straßenbild. Das israelische Unternehmen Third-i präsentiert aktuell auf der zum MWC gehörenden Startup-Messe 4YFN eine mögliche Lösung.

Das gleichnamige System besteht zum einem aus einer Handy-Hülle, in die eine Kamera eingebaut ist – und zwar so positioniert, dass diese nach vorne schaut, wenn der Nutzer sein Handy wie üblich in der Hand hält. Das von dieser Kamera erfasste Bild wird zum anderen in eine spezielle Split-Screen-App eingespielt. Schaut man nun auf das Handy-Display, sieht man also, wohin man läuft.

Die App soll für Nutzer kostenlos bereitgestellt werden, die Hüllen von Drittherstellern produziert werden. Third-I hat für seine Hülle jüngst ein Patent des US-Patentamts erhalten. Gezeigt wird in Barcelona eine Android-Version der App, sie soll aber auch für iOS-Gerät verfügbar gemacht werden.

In der Handyhülle von Third-I steckt eine Kamera.

Die Kameras des Handys bleiben voll nutzbar, sodass man beispielsweise gleichzeitig ein Selfie und ein Bild der Umgebung machen kann. Aktuell ist also noch gar nicht absehbar, welche Zeiten uns bei Instagram & Co. mit Third-I noch bevorstehen. Die Möglichkeit, mit Third-I sehr unauffällig Fotos und Videos aufnehmen zu können, dürfte allerdings auch Kritiker auf den Plan rufen.

Die Third-i-App arbeitet mit einer Reihe anderer bekannter Apps zusammen, sodass auf dem unteren Bildschirm des Split-Screens beispielsweise eine Navi-App oder ein Chat-Client laufen kann. Zu den Grundfunktionen der App gehört unter anderem, dass sich auf Knopfdruck ein Screenshot des Bildes machen lässt, das die Hüllenkameras liefern. Diesen kann man dann per Drag&Drop beispielsweise ins Fenster der Chat-App ziehen.

Das bei Tel Aviv ansässige Unternehmen will darüber hinaus ein SDK anbieten, das die Integration des Kamerabildes in beliebige Drittanwendungen ermöglicht. Vor allem im Bereich Augmented Reality sieht das Startup hier große Chancen. Aktuell würden die AR-Apps die Anwender zwingen, das Smartphone auf Augenhöhe zu halten. Third-I werde hingegen eine natürliche und wesentlich ermüdungsfreiere Nutzung ermöglichen.

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Die Lösung soll in 6 bis 9 Monaten auf den Markt kommen. Einen Preis für die Hüllen gibt es noch nicht. (nij)